Iran droht mit Angriff: Israel erhöht Alarmbereitschaft
Nach der Bombardierung eines Botschaftsgeländes fürchten die USA einen Gegenschlag Teherans. Außenministerin Baerbock warnt vor einem „Flächenbrand“.
Die Sorge vor einem Angriff des Iran auf Israel wächst. Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien Anfang April bekräftigte Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei seine Drohung: Der Angriff sei wie ein Angriff auf iranisches Territorium gewesen, Israel müsse bestraft werden. Israel sprach davon, man sei in Alarmbereitschaft: „Wir befinden uns mitten im Krieg in Gaza, der mit voller Kraft weitergeht (...), aber wir sind auch auf Szenarien
mit Herausforderungen in anderen Bereichen vorbereitet“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Donnerstag. Außenminister Israel Katz teilte mit: „Wenn der Iran von seinem Territorium aus angreift, wird Israel antworten und den Iran angreifen.“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) telefonierte mit ihrem Amtskollegen Hussein Amirabdollahian und rief Teheran zur Zurückhaltung auf. „In diesen Tagen laufen alle diplomatischen Telefonleitungen heiß, um eine regionale Eskalation im Nahen Osten zu verhindern. Es darf jetzt niemand noch mehr Öl ins Feuer gießen“, sagte Baerbock in Berlin. „Wirklich niemand kann Interesse an einem Flächenbrand mit völlig unvorhersehbaren Folgen haben.“Die Lufthansa hat alle Flüge nach Teheran bis Samstag gestrichen.
Die USA sicherten Israel ihren Beistand zu. Das Bekenntnis für die Sicherheit Israels „gegen diese Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter“sei „eisern“, sagte Us-präsident Joe Biden.
Anfang April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Mehrfach hat Irans Führung seither mit Vergeltung gedroht. US-GEheimdienstberichte zeigten, dass ein Angriff auf israelische Einrichtungen durch den Iran oder seine Stellvertreter unmittelbar bevorstehen könnte, berichtete am selben Tag das „Wall Street Journal“unter Berufung auf Us-beamte.