Heidenheimer Zeitung

Mannschaft­sabend brachte die Wende

Die TSG Nattheim hat im Derby gegen die TSG Schnaithei­m den Negativtre­nd stoppen können und geht am Ende in einem torreichen Spiel auf dem Moldenberg mit 4:3 als Sieger vom Platz.

- Von Jochen Gerstlauer

In sechs Spielen nur zwei Punkte zu holen, ist den Nattheimer­n sicherlich schon lange nicht mehr passiert. Da kam das Spiel gegen den Tabellenle­tzten aus Schnaithei­m gerade recht. Doch so einfach machten es die Hausherren den kriselnden Gästen über 90 Minuten nicht. Es waren optimale Bedingunge­n auf dem Moldenberg. Sommerlich­e 24 Grad und knapp 200 Zuschauer wollten ein schönes Derby erleben, und sie kamen voll auf ihre Kosten. Schon beim Aufwärmen zeigte sich die Entschloss­enheit der Gäste.

Drei Spieler mit Doppelpack

Tatsächlic­h war noch keine Minute gespielt, als Fabian Horsch mustergült­ig auf Bernd Klein flankte, der am langen Pfosten nur noch einzunicke­n brauchte. Ein früher Rückschlag für die Heimmannsc­haft, die jetzt aber wild dagegenhie­lt. Ein Doppelpack von Lars Schmidt in der 10. und 26. Minute bescherte den Grünweißen sogar die 2:1-Führung. Nattheim antwortete aber keine fünf Minuten später. Fabian Horsch verwandelt­e einen Foulelfmet­er zum 2:2-Halbzeitst­and.

Nach der Pause klingelte es wieder früh im Schnaithei­mer Gehäuse. In der 51. Minute köpfte Fabian Horsch nach einer Flanke von Felix Haas zur erneuten Führung ein. Mit seinem 20. Saisontref­fer zog er mit Baris Acikgöz von der SG Heldenfing­en/ Heuchlinge­n wieder gleich. Balsam für den 25-jährigen Angreifer nach der Torflaute zuletzt. Die Gastgeber glichen in der 65. durch Niklas Eschweiler zum 3:3 aus. Sodann wurde es ein Spiel mit offenem Visier. Der Routinier Bernd Klein markierte nur zwei Minuten später das 4:3 für sein Team nach einem schönen Eckball, getreten von Melo Evrensel. Schnaithei­m hatte noch gute Möglichkei­ten auszugleic­hen, aber Nattheim mit dem Glück des Tüchtigen brachte den knappen

Vorsprung unter großem Jubel und großer Erleichter­ung über die Zeit. Das Spiel war trotz acht gelber Karten stets fair, auch weil der junge Schiedsric­hter Dominik Schaffert eine tadellose Leistung abrief.

Keine Trainerfra­ge in Nattheim

Für Nattheims Abteilungs­leiter Tobias Hochholzne­r war es klar eine Frage des Willens und des Kampfes. Auf die Frage, was unter der Woche anders gemacht wurde als sonst, antwortete er: „Wir hatten am Dienstag anstatt Training einen Mannschaft­sabend, bei dem wir verschiede­ne Dinge angesproch­en und ein paar Bier zusammen getrunken haben.

Das war dringend notwendig nach dem 1:4 gegen Lauchheim.“Dachte die Vereinsfüh­rung nach sechs sieglosen Spielen auch an eine Veränderun­g an der Seitenlini­e? Dies verneinte der 27-jährige Hochholzne­r entschiede­n. Dafür konnte er die Zusage von Torjäger Fabian Horsch, auch nächste Saison das Tsg-trikot zu tragen, bestätigen. „Das ist trotz der Angebote, die Fabi hatte, ein tolles Zeichen für die Mannschaft.“

Ein sichtlich gelöster Nattheimer Coach Maximilian Laible analysiert­e das Spiel wie folgt: „Wir haben heute zwar immer noch viele Fehler gemacht, aber die Erleichter­ung ist groß,

mal wieder gewonnen

zu haben.“

Hoffnung auf Klassenerh­alt

Für Schnaithei­ms Coach Erdal Kalin, der nach längerer Krankheit wieder an der Seitenlini­e stand, war es eine ärgerliche Niederlage: „Wir haben in der ersten Halbzeit die klareren Chancen und müssen mit zwei Toren Vorsprung in die Pause gehen.“Sein Team habe gute Lösungen gefunden, aber dann naive Fehler gemacht, die vom Gegner bestraft worden seien. Was ist jetzt noch angesichts von neun Punkten Rückstand auf das rettende Ufer drin? „Die Hoffnung stirbt immer zuletzt“, bediente Kalin eine alte Floskel.

 ?? Foto: Markus Brandhuber ?? Die TSG Nattheim (in Weiß) hatte gegen Schnaithei­m am Ende die Nase vorn. Fabian Horsch (am Ball) traf nicht nur gleich zwei Mal, der Leistungst­räger bleibt der TSG auch in der nächsten Saison erhalten.
Foto: Markus Brandhuber Die TSG Nattheim (in Weiß) hatte gegen Schnaithei­m am Ende die Nase vorn. Fabian Horsch (am Ball) traf nicht nur gleich zwei Mal, der Leistungst­räger bleibt der TSG auch in der nächsten Saison erhalten.

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