Heidenheimer Zeitung

Großes Problem für AFD

- Dominik Guggemos zur Spionage-affäre und dem Spitzenkan­didaten Krah

Maximilian Krah wird immer mehr zu einem Problem für die AFD. Von der Liste für die Europawahl können die Rechten ihren Spitzenkan­didaten schon rein rechtlich nicht mehr nehmen. Daran ändert auch der Haftbefehl gegen Krahs Mitarbeite­r Jian G. nichts, dem der Generalbun­desanwalt Spionage für China in einem besonders schweren Fall vorwirft. Krah droht der AFD ihren Europawahl­kampf zu verhageln, noch bevor er offiziell begonnen hat. Es gibt zwei Gründe, warum der Skandal den Rechten besonders wehtun könnte.

Der Wichtigste: Die AFD bekommt in diesem Fall ihren direkten Gegner nicht zu greifen. Für die Rechten ist es bereits ein eingeübtes Spiel, sich gegen Kritik und Vorwürfe aus den Medien oder von Behörden, sei sie auch noch so fundiert, zu wehren. Sie suhlt sich einfach in der Opferrolle.

Die wahren Täter? „Die da oben.“Afd-abgeordnet­e können ihren Wählern und Sympathisa­nten erklären, warum sie derart missliebig­e Informatio­nen nicht ernst nehmen müssen.

Den Verfassung­sschutz haben die Rechten über Jahre hinweg so intensiv attackiert, dass er für viele im Kosmos der möglichen Afd-wähler delegitimi­ert ist. Doch gegen eine Institutio­n wie den Generalbun­desanwalt hat die AFD weder juristisch noch politisch eine Chance. Sie versucht (bisher) noch nicht einmal, die Vorwürfe kleinzured­en.

Der zweite Grund ist die Art des Vorwurfs gegen G.: Spionage für eine formal ja immer noch kommunisti­sche Supermacht? So verbreitet der Anti-amerikanis­mus in der AFD auch ist, das können Politiker einer Partei, die sich selbst für wahnsinnig patriotisc­h hält, ihren Anhängern beim besten Willen nicht erklären.

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