Großes Problem für AFD
Maximilian Krah wird immer mehr zu einem Problem für die AFD. Von der Liste für die Europawahl können die Rechten ihren Spitzenkandidaten schon rein rechtlich nicht mehr nehmen. Daran ändert auch der Haftbefehl gegen Krahs Mitarbeiter Jian G. nichts, dem der Generalbundesanwalt Spionage für China in einem besonders schweren Fall vorwirft. Krah droht der AFD ihren Europawahlkampf zu verhageln, noch bevor er offiziell begonnen hat. Es gibt zwei Gründe, warum der Skandal den Rechten besonders wehtun könnte.
Der Wichtigste: Die AFD bekommt in diesem Fall ihren direkten Gegner nicht zu greifen. Für die Rechten ist es bereits ein eingeübtes Spiel, sich gegen Kritik und Vorwürfe aus den Medien oder von Behörden, sei sie auch noch so fundiert, zu wehren. Sie suhlt sich einfach in der Opferrolle.
Die wahren Täter? „Die da oben.“Afd-abgeordnete können ihren Wählern und Sympathisanten erklären, warum sie derart missliebige Informationen nicht ernst nehmen müssen.
Den Verfassungsschutz haben die Rechten über Jahre hinweg so intensiv attackiert, dass er für viele im Kosmos der möglichen Afd-wähler delegitimiert ist. Doch gegen eine Institution wie den Generalbundesanwalt hat die AFD weder juristisch noch politisch eine Chance. Sie versucht (bisher) noch nicht einmal, die Vorwürfe kleinzureden.
Der zweite Grund ist die Art des Vorwurfs gegen G.: Spionage für eine formal ja immer noch kommunistische Supermacht? So verbreitet der Anti-amerikanismus in der AFD auch ist, das können Politiker einer Partei, die sich selbst für wahnsinnig patriotisch hält, ihren Anhängern beim besten Willen nicht erklären.