Streit in Bayern wegen Volocopter
Das Unternehmen mit Sitz in Bruchsal bei Karlsruhe löst Zwist zwischen CSU und Freien Wählern aus.
Die CSU hat dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) vorgeworfen, eine Bürgschaft für den Elektro-helikopter-hersteller Volocopter und damit den Umzug des Start-ups nach Bayern zu blockieren. Csufraktionschef Klaus Holetschek sagte am Mittwoch in München: „Diese einmalige Chance dürfen wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unter keinen Umständen verstreichen lassen, sonst verspielen wir unseren Ruf als innovativer Wirtschaftsstandort.“
Volocopter mit Sitz in Bruchsal bei Karlsruhe hatte im März vom Luftfahrtbundesamt grünes Licht für die Serienproduktion und die Pilotenausbildung erhalten. Der „Münchner Merkur“berichtete am Mittwoch, Volocopter brauche dringend 100 Millionen Euro, bekomme aber vom Land Baden-württemberg keine Bürgschaft. Volocopter würde nach Bayern umzuziehen, wenn der Freistaat für 50 Millionen bürge. Die anderen 50 Millionen Euro wolle der Bund beisteuern. Aiwanger lehne das ab.
Volocopter und das bayerische Wirtschaftsministerium äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht. Freie-wähler-fraktionschef Florian Streibl sagte, die Verantwortung vor dem Steuerzahler gebiete den „Verzicht auf Hochrisikoinvestments durch die Staatsregierung“. Es sei unklar, ob der Betrieb von Flugtaxis jemals wirtschaftlich tragfähig sei. „Wir haben ausführlich darüber beraten und tragen die Entscheidung des Wirtschaftsministers vollumfänglich mit“, sagte Streibl.
Volocopter wurde 2011 gegründet und will zweisitzige Elektrohubschrauber als Flugtaxis bauen. Zu seinen Investoren zählen etwa Mercedes-benz oder Blackrock.