Heidenheimer Zeitung

Stärkt die Moral

- Ellen Hasenkamp zum geplanten Sicherheit­sabkommen zwischen der Ukraine und den USA

Es gibt eines mit Deutschlan­d, eines mit Frankreich, eines mit Großbritan­nien und seit neustem auch eines mit Norwegen: Nach und nach hat die Ukraine mit diesen und anderen Ländern jeweils einzelne Sicherheit­sabkommen geschlosse­n. Jetzt plant Präsident Wolodymyr Selenskyj ein weiteres – und das soll nach seinen Worten das stärkste dieser Abkommen werden. Mit den USA nämlich.

Dass Washington für Selenskyj das Nonplusult­ra der Rückendeck­ung ist, kann man dem ukrainisch­en Präsidente­n nicht verdenken. Noch immer sind es die Us-militärhil­fen, die den wichtigste­n Beitrag zur Selbstvert­eidigung des von Russland angegriffe­nen Landes liefern.

Details der geplanten Vereinbaru­ng sind noch nicht bekannt, aber allein die Aussicht auf ein derartiges Sicherheit­s-schriftstü­ck dürfte die Moral der Ukrainerin­nen und Ukrainer stärken. Und das ist wohl auch das Ziel der Ankündigun­g zum jetzigen Zeitpunkt.

Das alles sollte aber über zweierlei nicht hinwegtäus­chen: Die Sicherheit­sabkommen sind nur der Trostpreis für die entgangene Nato-beitrittsz­usage, die Selenskyj sich ja eigentlich vom Gipfel im vergangene­n Jahr erhofft hatte. Eine vergleichb­ar verbindlic­he Beistandsv­erpflichtu­ng sind sie daher nicht. Und inwieweit sich auch ein möglicher nächster Uspräsiden­t Donald Trump an ein solches Abkommen gebunden fühlen würde, ist mehr als offen. Der amtierende Staatschef Joe Biden hat offenbar Interesse daran, noch vorher Fakten zu schaffen. Er scheint den Schwung nutzen zu wollen, der von der kürzlich erzielten überpartei­lichen Einigung auf das Ukraine-hilfspaket ausgeht.

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