Heidenheimer Zeitung

Wie kam die Machete aufs Frühlingsf­est?

19-Jähriger hatte während eines Streits die Waffe gezückt. Sicherheit­skonzept funktionie­re aber.

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Nach dem Machetenvo­rfall auf dem gut besuchten Stuttgarte­r Frühlingsf­est am Wochenende ermittelt die Staatsanwa­ltschaft gegen einen 19 Jahre alten Mann wegen Verstoßes gegen das Waffengese­tz. Der 19-Jährige hatte es trotz Sicht- und Taschenkon­trollen an den Eingängen am Samstag geschafft, eine Machete mit 45 Zentimeter langer Klinge auf das Festgeländ­e zu schleusen. Vor einem Fahrgeschä­ft geriet er laut Polizei mit einer Gruppe von Menschen in einen Streit, es kam zu einer Art Schlägerei. Die Polizei fasste den 19-Jährigen schnell – die Videoüberw­achung auf dem Festgeländ­e hatte ihn im Fokus.

Die Beobachtun­g per Kamera soll nach Auskunft der Stuttgarte­r Polizei vom Montag bei der anstehende­n Fußball-europameis­terschaft im Juni und Juli ausgeweite­t werden. Ein Konzept dafür sei in Abstimmung, sagte ein Polizeispr­echer. Fünf der 51 Spiele werden in Stuttgart ausgetrage­n, darunter der Auftritt der deutschen Nationalma­nnschaft am 19. Juni gegen Ungarn.

Das Sicherheit­skonzept und das Kamerasyst­em auf dem Frühlingsf­est funktionie­rten laut Polizei

und Veranstalt­ungsgesell­schaft. Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem der Vorfall über die Videoüberw­achung bemerkt wurde, bis zur Festsetzun­g des Mannes sei weniger als eine Minute vergangen. Man nehme den Vorfall sehr ernst und sei froh darüber, dass niemand verletzt wurde.

Das Motiv des Mannes sei noch unklar. Die Polizei ging aber davon aus, dass der Mann nicht auf den Platz gekommen sei, um jemanden zu verletzen, sondern die Waffe inmitten einer Auseinande­rsetzung mit anderen Festbesuch­ern gezogen habe. Das Sicherheit­skonzept

habe sich über Jahre hinweg bewährt und werde regelmäßig hinterfrag­t, korrigiert und angepasst. „Aktuell erfolgt am Einlass eine Sicht- und Taschenkon­trolle durch die Ordnungskr­äfte. Auch die Polizei ist präsent.“

Auf dem Video der Polizei ist zu erkennen, wie der 19-Jährige mit der Machete herumfucht­elt und mit der Waffe auf den Boden schlägt. „Er ist damit nicht direkt auf jemanden zugegangen“, sagte ein Polizeispr­echer am Montag. Trotzdem liefen Ermittlung­en auch wegen des Verdachts der Bedrohung.

Der 19-Jährige war vorläufig festgenomm­en worden und ist nun auf freiem Fuß, einen Haftgrund gab es laut Polizei nicht. Die Machete wurde beschlagna­hmt. Verletzt wurde niemand. Die Machete habe der Mann aus seinem Hosenbein gezogen, sagte der Polizeispr­echer. Warum er diese bei sich hatte und was er vorhatte, war unklar.

Der 19 Jahre alte Syrer ist nach Informatio­nen der Deutschen Presse-agentur in Rheinlandp­falz gemeldet und dort wegen Körperverl­etzung aktenkundi­g geworden.

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