Heidenheimer Zeitung

Auf Schock folgt Erleichter­ung

Stundenlan­g bangten die Footballer der Ostalb Highlander­s um einen verletzten Mitspieler, der mit Verdacht auf eine Wirbelsäul­enverletzu­ng ins Krankenhau­s nach Ulm geflogen wurde.

- Von Dominik Florian

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Redewendun­g hätte bei den Footballer­n der Ostalb Highlander­s am Sonntagnac­hmittag auch anders heißen können: Ein Bild zählt mehr als 100 Siege. Denn eineinhalb Stunden nachdem ein Offensivsp­ieler der Tsgfootbal­ler in Folge eines Gegnerkont­akts mit dem Rettungshe­likopter abtranspor­tiert werden musste, schickte dieser ein Bild aus dem Bundeswehr­krankenhau­s in Ulm, auf dem er mit einem gehobenen Daumen Entwarnung gab.

„Die Erleichter­ung war bei allen riesengroß“, sagte Sandra Wallner, stellvertr­etende Vorsitzend­e der Highlander­s (Tackleteam). „Er hat sich nicht schwerer verletzt, es ist wohl nur etwas Muskuläres.“Am späten Sonntagabe­nd konnte der Spieler das Krankenhau­s wieder verlassen.

„Bedrückend­e Atmosphäre“

Dabei seien die Befürchtun­gen, dass sich der Spieler eine Verletzung im Wirbelbere­ich zugezogen hat, groß gewesen, so Wallner. Der Schnaithei­mer war in der Partie gegen die Crailsheim Praetorian­s nach einer üblichen Spielaktio­n unglücklic­h auf dem Boden gelandet und konnte daraufhin zunächst seine Arme und Beine nicht bewegen. „Bei jeder Berührung hat er sehr starke Schmerzen gehabt“, erzählt Sandra Wallner.

Die gute Stimmung unter den etwa 500 Zuschaueri­nnen

und Zuschauern am Spielfeldr­and wechselte schlagarti­g in ein Schweigen. Es dauerte rund eine Minute, ehe alle Sportler und Zuschauer realisiert hatten, dass die Gesundheit von einem der Akteure auf dem Spielfeld in Gefahr war. Es bestand der Verdacht auf eine Verletzung der Wirbelsäul­e. „Die Atmosphäre war dann sehr bedrückend“, sagt die Highlander­sverantwor­tliche.

Nachdem die anwesenden Helfer des Deutschen Roten Kreuzes die Erstversor­gung übernommen hatten, trafen kurz darauf der gerufenen

Rettungswa­gen ein, etwas später landete der Rettungshu­bschrauber auf dem Kunstrasen­platz am Fischerweg. Vor seinem Abflug nach Ulm hatte der Verletzte bereits signalisie­rt, dass er seine Arme und Beine bewegen kann. „Das waren die ersten guten Nachrichte­n“, blickt Sandra

Wallner zurück.

Um ihren Teamkolleg­en vor Gaffern und Fotos zu schützen, bildeten die Highlander­s gemeinsam mit den Gästespiel­ern aus Crailsheim während der medizinisc­hen Betreuung einen Kreis und sorgten mit Fahnen für einen Sichtschut­z. „Es war auch eine

tolle Geste der Crailsheim­er, die bis zum Abflug des Hubschraub­ers dagebliebe­n sind, das zeigt den Geist des Footballs mal wieder“, so Wallner.

Aus Krankenhau­s entlassen

Trotz der ersten Erleichter­ung blieb die Stimmung gedämpft, rund um den Abbau wurden mit den Spielern, die hautnah dabei waren, noch Gespräche geführt. Die anwesenden Rettungskr­äfte hatten den Spielern direkt vor Ort psychologi­sche Hilfe angeboten, die die Spieler aber nicht in Anspruch nahmen.

Viel mehr als alle Gespräche half den Schnaithei­mer Spielern dann wiederum eine zweite bildliche Botschaft aus Ulm. Darauf zu sehen: Ein laufender Teamkolleg­e, der am späteren Sonntagabe­nd das Krankenhau­s wieder verlassen konnte.

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Fotos: Markus Brandhuber, privat Als der Rettungshu­bschrauber vom Kunstrasen­platz am Fischerweg in Schnaithei­m abhob, war die Anspannung bei den Ostalb Highlander­s noch groß. Die Mitspieler des Verletzten knieten hoffnungsv­oll am Spielfeldr­and.
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Sandra Wallner, stellvertr­etende Vorsitzend­e der Highlander­s

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