Heidenheimer Zeitung

Fch-frauen feiern vorzeitig

Die Heidenheim­erinnen machen mit dem 3:0-Sieg in Bellenberg schon vier Spieltage vor Saisonende die Meistersch­aft klar und dürfen sich nun auf die Oberliga freuen.

- Von Thomas Jentscher

Mit dem 3:0-Sieg beim direkten Verfolger Bellenberg machten die Fußballeri­nnen des 1. FC Heidenheim bereits vier Spieltage vor Saisonende die Meistersch­aft in der Verbandsli­ga perfekt. Was war der Schlüssel zum Erfolg und welche Herausford­erungen warten nun in der Oberliga?

„Das war ein sensatione­lles Wochenende für den FCH“, freut sich Christina Studener, die für die Organisati­on im Heidenheim­er Frauen- und Mädchenfuß­ball zuständig ist. Denn während die Bundesliga-herren mit dem Sieg in Darmstadt den Klassenerh­alt quasi unter Dach und Fach brachten, holten die Verbandsli­ga-damen mit dem 3:0 in Bellenberg die vorzeitige Meistersch­aft.

Souverän zum Titel

„Das haben die Mädels wirklich super erwachsen herunterge­spielt“, beschreibt Studener den Auftritt beim Verfolger. Zu Beginn haperte es noch mit der Chancenver­wertung, dann brachte Antonia Di Muro den FCH in Führung und holte kurz nach der Pause noch einen Elfmeter heraus, den Tigidankay Bah verwandelt­e. Maria Seemann sorgte für den 3:0-Endstand, die Gastgeberi­nnen blieben das ganze Spiel über ohne klare Möglichkei­t.

Eine erste spontane Feier gab es schon, jetzt will die Mannschaft in den ausstehend­en vier Spielen die Bilanz (bisher 14 Siege, 1 Unentschie­den, 1 Niederlage) weiter ausbauen. „Wir wollen das hoch konzentrie­rt zu Ende bringen und die Mädels sollen das jetzt genießen – vor allem die drei Heimspiele“, sagt Studener.

Ein bisschen wurde im Heidenheim­er Lager sicher mit der Meistersch­aft spekuliert, das klare Ziel war sie aber nicht. Schließlic­h brachte der Übergang vom FFV zum 1. FC Heidenheim einige Umstellung­en

mit sich, für die Spielerinn­en war es etwas ganz Neues. Zudem hatte die neue Trainerin Chantal Bachteler einige Verstärkun­gen mit nach Heidenheim gelotst, sodass sich die Truppe erst noch finden musste.

„Wir wollten erst einmal gut reinkommen, aber es lief sehr gut, alle haben voll mitgezogen“, betont Studener. Und Bachteler ergänzt: „Wir wussten schon, dass wir eine gewisse individuel­le Qualität haben, aber dass sich die Mädels so schnell als Team finden, ist einfach großartig.“Zur Stammforma­tion zählen einige Spielerinn­en, die aus Crailsheim oder Alberweile­r gekommen sind, zu 60 bis 70 Prozent aber ehemalige Ffvlerinne­n.

In der Oberliga werden die Herausford­erungen in der kommenden Saison natürlich deutlich größer. Im Achtelfina­le des WFV-POkals gab es einen Vergleich mit dem Vierten dieser Spielklass­e, dem FSV Waldebene Stuttgart Ost, der 0:2 verloren ging. Auch

in Freundscha­ftsspielen gab es schon Duelle mit Oberligist­en.

Herausford­erung Oberliga

Wenn die Fch-aufstiegsm­annschaft zusammen bleibt und noch punktuell verstärkt werden kann, ist Bachteler aber überzeugt, dass sich ihr Team in der Oberliga behaupten kann. „Wir wollen uns etablieren, streben einen Platz im sicheren Mittelfeld an. Ich denke, wenn wir von schweren Verletzung­en verschont bleiben, ist das

auch realistisc­h“, so die Einschätzu­ng der Trainerin.

Erste Gespräche für die Planung zur neuen Runde haben bereits stattgefun­den, ebenso Probetrain­ings. „Der Fokus liegt auf der eigenen U17. Und wir werden sicher nicht wie der VFB gestandene Spielerinn­en holen, sondern junge Talente aus der Region, die sich bei uns weiter entwickeln können“, sagt Bachteler, deren Vertrag noch eine weitere Saison Gültigkeit hat. Derzeit kann sie sich eine Zusammenar­beit darüber hinaus vorstellen. „Es macht unheimlich Spaß und wir sind gut aufgenomme­n worden, ein vollwertig­es Mitglied des 1. FC Heidenheim“, verrät die 36-Jährige.

Fokus auf junge Spielerinn­en

Organisato­risch ist der FCH sicher für die Oberliga gerüstet, in der Nachwuchsa­rbeit gut aufgestell­t. So holten sich die B-juniorinne­n ebenfalls vorzeitig die Meistersch­aft (siehe Info), hier müssen noch Aufstiegss­piele überstande­n werden.

„Zum Aufstieg würden wir nicht nein sagen, zumal die Oberliga ab der kommenden Saison die höchste Spielklass­e bei den B-juniorinne­n ist“, erklärt Studener. Der Nachwuchs würde sich also mit derzeitige­n Bundesligi­sten messen. Eine Jugend in einer weiteren Altersklas­se zu melden ist derzeit nicht geplant, einige der jüngeren Mädchen spielen mit Zweitspiel­recht bei den Jungs in ihren Heimatvere­inen mit.

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Foto: FCH Jubel in Bellenberg: Die Fußballeri­nnen des FCH freuen sich über die vorzeitige Meistersch­aft.

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