Heidenheimer Zeitung

„Sport war nicht meine Welt“

Zehn Jahre als Vize und mittlerwei­le zwölf Jahre als Vorsitzend­er ist Wolfgang Schön bei der TSG Schnaithei­m.

- Günter Trittner

Für den jungen Wolfgang Schön war Sport ein Unwort. Ob in der Schule oder bei der Bundeswehr: „Sport, das war nicht meine Welt, ich versuchte eher jede Bewegung zu vermeiden.“Heute steht der Name Schön nicht nur in Schnaithei­m für den Vereinsspo­rt wie wenige andere. Seit 22 Jahren hat Wolfgang Schön nun schon Vorstandsä­mter bei der TSG inne, zehn Jahre als Vize und seit zwölf Jahren als Vorsitzend­er. Im Juni steht der 67-Jährige bei der Hauptversa­mmlung wieder zur Wahl. Über 2800 Mitglieder zählt die TSG derzeit, in 14 Abteilunge­n wird Sport getrieben.

Nicht nur der Sport zählt

In Schnaithei­m ist die TSG nicht nur bestimmend für das Sportgesch­ehen, sondern auch eine soziale Klammer. Der Verein betreibt gleich zwei Sportgasts­tätten – auf dem Moldenberg und unten in den Seewiesen. Dass Schön so sehr das Gesicht für den Gesamtvere­in hat werden können, hat vielleicht damit zu tun, dass er von außen zum Verein kam, sich nicht in einer zentralen Abteilung „hochgedien­t“hat.

Schön ist natürlich nicht ganz ohne sportliche Erfahrung. Über das Boule-spielen war er zum Verein gekommen (immerhin württember­gische Oberliga). Dann kam eine Ski-freizeit der Tochter und drei Tage intensive Ansprache durch Sissi Wolf, der unvergleic­hlichen Motivatori­n im Verein, der sich der Vater Schön am Ende nicht mehr entziehen konnte. Wolf warb Schön als zweiten Vorsitzend­en an. „Der Verein tut etwas für meine Tochter, dann kann ich auch etwas zurückgebe­n“, hatte sich Schön damals gedacht. „Das machst Du mal vier Jahre oder so“, so sein Plan.

Stadtlauf und Marathon

Dann kam die Landesgart­enschau 2006. Martin Zimmt war der Treiber für einen Stadtlauf mit Marathon. Und Schön war dabei. „Ich hatte vom Laufen absolut keine Ahnung, absolut null.“Schon bald hatte er aber nicht nur Laufschuhe an den Füßen, sondern auch das Amt des Vorsitzend­en des neu gegründete­n Stadtlaufv­ereins inne. Zwei Halbmarath­ons ist Schön gelaufen, heute fühlt er sich wohler auf der Fünf-kilometer-strecke. Ein Langstreck­ler ist er dafür im Vorstand.

Von der Stadt Heidenheim wurde Wolfgang Schön dieses Jahr für seine Verdienste um den Sport bei der Sportlereh­rung die Goldene Münze verliehen.

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