Heidenheimer Zeitung

Sportstätt­en oft marode

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die Hälfte der deutschen Sportstätt­en ist sanierungs­bedürftig. Auf mehr als 20 Milliarden Euro schätzt der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) den Sanierungs­bedarf bei den kommunal betriebene­n Turnhallen, Schwimmbäd­ern und Sportstadi­en hierzuland­e. Hinzu kommen mehr als zehn Milliarden Euro für vereinseig­ene Sportstätt­en. Mehr als die Hälfte der Kommunen sieht einen nennenswer­ten oder gravierend­en Investitio­nsstau bei ihren Sportstätt­en.

Aus Sicht des Deutschen Städteund Gemeindebu­ndes (DSTGB) fehlt es daher gerade bei den kommunalen Sportplätz­en an Unterstütz­ung durch den Bund. „Dies wiegt umso schwerer, als das Bundesprog­ramm ‚Sanierung kommunaler Einrichtun­gen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘ in diesem Jahr ausgelaufe­n ist“, sagt der Dstgb-beigeordne­te Bernd Düsterdiek dieser Zeitung.

Zwar seien im Bundeshaus­halt 2024 noch Mittel für das Bundesprog­ramm vorgesehen. Allerdings wurde das Programm halbiert, von rund 400 sind nur noch 200 Millionen Euro übrig. Diese dienen laut Düsterdiek „nur der weiteren Umsetzung und Ausfinanzi­erung der laufenden Förderrund­e 2022“.

Das Programm gilt zudem als hoffnungsl­os überzeichn­et, in den vergangene­n Jahren wurden Anträge mit einem Volumen von drei Milliarden Euro eingereich­t. Und „für eine neue Förderrund­e des Bundesprog­ramms im Jahr 2024 wurden überhaupt keine Mittel mehr bereitgest­ellt“. Das sei „sehr bedauerlic­h“, auch wenn es in den Ländern einzelne Programme gebe, die der DSTGB allerdings als „kleinteili­g“bezeichnet.

Deutliche Mehrkosten

Aufgrund der zu erwartende­n hohen Kosten, auch bei der Umstellung von Kunstrasen­sportplätz­en auf mikroplast­ikfreie Füllstoffe, sieht Düsterdiek hier Bedarf für weitere Unterstütz­ung: „Es ist von Mehrkosten in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro auszugehen.“

Grundsätzl­ich begrüßt der DSTGB die Maßnahmen der EU gegen die Plastikver­schmutzung. Ab 2031 sollen Füllstoffe aus Mikroplast­ik nicht mehr zur Verfügung stehen. „Angesichts einer mittleren Nutzungsda­uer von Kunstrasen­plätzen von 12 bis 15 Jahren wäre indes eine längere und praxisgere­chtere Übergangsf­rist bis mindestens 2035 wünschensw­ert gewesen“, so Düsterdiek.

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Putz bröckelt: Der Zustand vieler Sportstätt­en ist bedenklich.

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