Maipilze frisch auf den Tisch
Für viele Ausflügler ist das Pilzsammeln ein Muss. In diesem Jahr gab es vor allem leckere Morcheln.
Zahlreiche Badenwürttemberger nutzen ihre Freizeit und sammeln Pilze und Waldfrüchte im Wald. Nach Auskunft von Katharina Krieglsteiner von der Pilzschule Schwäbischer Wald in Ruppertshofen (Ostalbkreis) waren in den vergangenen Monaten regional unterschiedlich vor allem reichlich essbare Morcheln zu finden. Allerdings jetzt mit abnehmender Tendenz, da die Saison allmählich endet.
Schon seit Tagen sind nach Auskunft von Karl-heinz Johe, Fachbeauftragter des Naturschutzbundes (Nabu) für Pilze, weitere gute Speisepilze wie Maipilze an deren geeigneten Standorten zu finden. An totem Holz kann man junge Schuppige Porlinge, frische Austernpilze und frostresistente „Winterpilze“wie Samtfußrüblinge als Mischpilze ernten. „Gute Pilzkenntnisse sind hier wie immer beim Sammeln von Speisepilzen Voraussetzung, um eine Pilzvergiftung mit giftigen Verwechslungspartnern zu vermeiden“, sagt Johe.
Stuttgart. Rund 1000 Pilzarten
Laut Nabu gibt es in Deutschland keine kontaktgiftigen Pilze. Solange keine Stücke des Fruchtkörpers gegessen würden, bestehe keine Gefahr. „Etliche Speisepilze haben jedoch Doppelgänger, die bei Verzehr giftig sind. Deshalb sollten Sammler für eine spätere Zubereitung nur die Pilze nehmen, die sie ganz sicher kennen oder zweifelsfrei als essbar bestimmen können.“
Dem baden-württembergischen Agrarministerium zufolge gibt es in Deutschland rund 1000 Pilzarten. Besonders beliebt seien Steinpilz, Marone, Waldchampignon, Birkenpilze, verschiedene Pfifferlingsarten, Speisemorchel und Austernseitling.
Das Waldgesetz für Badenwürttemberg erlaubt es, Waldfrüchte in kleinen Mengen zu sammeln – maximal ein Kilo pro Tag und Mensch. Besonders die unter Schutz stehenden Speisepilzarten dürften nur für den Eigenbedarf mitgenommen werden. Einige Pilzarten stünden auch auf der Roten Liste gefährdeter Pilze. „Pfifferlinge etwa sollten in Baden-württemberg möglichst nicht gesammelt werden“, sagt Nabu-pilzexperte Thaddäus Bamberger. Diese seien hierzulande stark rückläufig.