Magnum beim Papst
Papst Franziskus hat am Mittwoch Magnum empfangen. Aber zunächst war der Heilige Vater von seinem Besucher ein wenig enttäuscht. „Als der Papst Magnum sah, fragte er gleich, wo denn das Fässchen ist, das die Bernhardiner normalerweise um den Hals tragen“, sagte Magnums Begleiter Claudio Rossetti. Er habe Franziskus dann erklärt, dass Magnum mit seinen 17 Monaten dafür noch zu klein sei. Daraufhin der Papst: „Dann muss er noch mal mit dem Fass wiederkommen, wenn er größer ist.“Man ahnt es schon: Bei Magnum handelt es sich um einen Hundesohn vom Stamme der Bernhardiner. Sein Urahn hieß Barry. Das ist der, welcher einst am „Großen Sankt Bernhard“lebte und rund 40 Menschen das Leben rettete, bevor er 1814 seinen Hundegeist aushauchte.
Es hat sich offensichtlich bis Argentinien herumgesprochen, dass Barrys um den Hals baumelndes Schnapsfass sein wichtigstes Arbeitsgerät war – quasi der Vorläufer einer modernen Rettungsschere. Seitdem gelten Bernhardiner nur mit dem umgehängten Schnapsfass als echt, ohne Schnapsfass handelt es sich um Fälschungen. Und deshalb war der Papst halt ein wenig enttäuscht, weil er insgeheim einen echten Bernhardiner erwartet hatte.
Ach ja: Magnum und Herr Rossetti waren als Delegierte der Stiftung „Fondation Barry“nach Rom gekommen. Die setzt sich dafür ein, den Alpenübergang „Großer Sankt Bernhard“nebst Hospiz und Hundezucht ins Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen. Der Papst hat dem gefälschten Bernhardiner immerhin seinen Segen erteilt. (nab)