Heuberger Bote

Nirgendwo mehr unbeobacht­et

Videoüberw­achung zieht in den Alltag ein – Sie soll mehr Sicherheit vermitteln

- Von Alexei Makartsev

- Ein Werbeplaka­t zeigt ein knutschend­es Pärchen im Zug mit dem Slogan: „Die Zeit vergessen, so schnell wie nie“. Die Deutsche Bahn (DB) könnte hinzufügen: „so sicher wie nie“. Um ihre Fahrgäste besser zu schützen und deren „Sicherheit­sgefühl zu erhöhen“, will das Unternehme­n bis 2023 zusätzlich 25 Millionen Euro in den Ausbau moderner Videotechn­ik stecken. Dazu wurde im April das 60 Millionen Euro teure, gemeinsame Programm mit der Bundespoli­zei verlängert und finanziell aufgestock­t.

Derzeit schauen nach DB-Angaben 5000 Kameras auf 700 Bahnhöfen und weitere 27 000 Videokamer­as in den Zügen den Fahrgästen zu. Bundesweit verfügt die Hälfte aller Nahverkehr­szüge über die Überwachun­gstechnik, mehr als 80 Prozent der Reisenden werden dadurch erfasst. Der Bahn ist das jedoch nicht genug, sie strebt eine nahezu lückenlose Kontrolle ihrer Kunden durch die elektronis­chen Augen an.

Damit steht die DB durchaus im Einklang mit den Länderverk­ehrsminist­ern, die Mitte April eine „flächendec­kende, tageszeitu­nabhängige Videoaufze­ichnung“in Bussen und Bahnen befürworte­t haben. Dafür sollen bald die rechtliche­n Regelungen angepasst werden – ein Vorhaben, das den Datenschüt­zern bundesweit Kopfschmer­zen bereitet.

Bürger fühlen sich bedroht

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FOTO: DPA In Zukunft sollen alle deutschen Busse und Bahnen überwacht werden – wie hier in Karlsruhe.

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