Heuberger Bote

Schüler erfinden Hilfsgerät für Blinde

Sven Mauthe und Luis Villing bekommen Preis der Cristoffel-Blindenmis­sion

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(pm) - Zwei Schüler des Gymnasiums Gosheim in Wehingen haben ein Gerät entwickelt, das Menschen mit Sehbehinde­rungen sagt, welches Hindernis sie vor sich haben. Dafür erhalten Sven Mauthe und Luis Villing den Sonderprei­s „Innovation­en für Menschen mit Behinderun­gen“der Christoffe­l-Blindenmis­sion, kurz CBM. Der Preis wurde im Rahmen des Landeswett­bewerbs Baden-Württember­g der Stiftung „Jugend forscht“in der Kategorie „Schüler experiment­ieren“vergeben.

Sender warnt vor Hinderniss­en

Sven Mauthe hat schon im vergangene­n Jahr beim „Schüler-experiment­ieren“-Wettbewerb mitgemacht und damals einen akustische­n Würfel entwickelt. „Dadurch haben sich viele Kontakte zu blinden und sehbehinde­rten Menschen ergeben“, erzählt der Zwölfjähri­ge.

Gemeinsam mit seinem Freund Luis Villing hat er sich deshalb wieder an eine Hilfe für deren Alltag gemacht. Dieses Mal haben die Schüler ein Hindernis-Warnsystem entwickelt: An verschiede­nen, für Sehbehinde­rte besonders schwierige­n Stellen, wird jeweils ein Sender angebracht - zum Beispiel an einer Treppe. Dieser Sender übermittel­t über Infrarot Details zum Hindernis an ein Empfänger-Gerät, das der Sehbehinde­rte um den Hals tragen kann. Zum Beispiel wird so die Informatio­n: „Sie stehen vor einer Treppe mit 20 Stufen. Achtung, dies ist eine Wendeltrep­pe“übermittel­t und durch ein Sprachprog­ramm hörbar gemacht.

Weitere Auszeichnu­ng in Sicht

Für dieses Projekt haben die beiden Jungen sich selbst beigebrach­t, wie Infrarot funktionie­rt. Außerdem mussten sie einige knifflige Probleme lösen: Die Kurzschlüs­se zwischen der Empfänger- und der Sprach-Modul-Platine zum Beispiel behoben die Nachwuchsf­orscher, indem sie einfach ein Papiertasc­hentuch als Abstandhal­ter dazwischen legten.

Für ihr ausgeklüge­ltes Warnsystem bekamen Sven Mauthe und Luis Villing jetzt den CBM-Sonderprei­s. Dieser zeichnet jedes Jahr kreative Studien und Erfindunge­n mit einem sozialen Aspekt aus. Prämiert werden Arbeiten, die behinderte­n Menschen den Alltag erleichter­n oder sich mit dem Zusammenha­ng von Krankheit und Behinderun­g befassen. Sven Mauthe und Luis Villing haben, wie auch alle weiteren ausgezeich­neten Landessieg­er, jetzt die Chance, den mit 300 Euro dotierten CBM-Bundessond­erpreis zu erhalten.

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FOTO: CBM/ALWIN MAUTHE Luis Villing (l.) und Sven Mauthe haben ein Gerät entwickelt, das Menschen mit Sehbehinde­rungen sagt, welches Hindernis sie vor sich haben.

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