Im Büchermarkt beginnt der Ausverkauf
Zukunft der Heimatschützer ist nach wie vor ungewiss – Markt soll aufgelöst werden
- Im Bücher- und Schallplattenmarkt der Heimatschützer gegenüber dem Martin-Luther-Platz beginnt am Donnerstag der Ausverkauf. Wie es mit dem Verein selbst weitergeht, das ist nach wie vor offen. Ende Mai wird eine Arbeitsgruppe Ideen für die weitere Zukunft des Vereins und vor allem des Alten Rat- und Schulhauses entwickeln.
In einer von Karl Marin Ruff, dem ehemaligen Schriftführer des Vereins, unterzeichneten Mitteilung heißt es: „Der Bücher- und Schallplattenmarkt ist am Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Nach dem Beschluss, den Betrieb des Markts einzustellen, findet ab Donnerstag, 19. Mai, der Ausverkauf statt, wobei wertvolle und interessante Bücher und weiteres günstig angeboten werden.“
„Der Markt war einfach unrentabel“, begründet Ruff die Schließung im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wissen Sie, wenn man drei Stunden beschäftigt ist und am Ende sieben Euro verdient hat, dann lohnt sich das einfach nicht mehr.“
Der Büchermarkt, so bestätigt auch der ehemalige Kassierer des Vereins, Carl Christian Lang, „trägt sich zwar selbst, wirft aber keinen Gewinn ab, nicht mal einen kleinen.“Mit den wenigen noch aktiven Mitgliedern sei es jetzt wichtiger, sich auf den Erhalt des Vereins und des Alten Rat- und Schulhauses zu konzentrieren. Daher beginne nun allmählich der Ausverkauf. Er müsse noch einmal den Mietvertrag prüfen, so Lang, ob es möglich ist, diesen zum 31. Dezember auslaufen zu lassen. Lang denkt, dass der Standort ohnehin keine Zukunft hat und in den nächsten Jahren im Zuge des Stadtsanierungsgebiets „Löhrstraße“verschwinden wird.
Landen Bücher im Altpapier?
Was im Ausverkauf nicht weg geht, das müsse wohl ins Altpapier, sofern es nicht von einem Aufkäufer geholt werde, so Lang. „Es ist ein Jammer“, findet die ehemalige Vorsitzende Karin Berg, „da sind viele wertvolle und historische Sachen dabei, auch alte Kinderbücher“. Die mehreren Tausend Bände und Aberhunderte von Schallplatten stammen überwiegend aus Spenden, Schenkungen und Nachlässen, so Karl Martin Ruff.
Was den Verein insgesamt angeht, so sei nach wie vor „alles in der Schwebe“, stellt Lang fest. Bei der jüngsten Hauptversammlung hatte sich das bisherige Vorstandsteam mit Karin Berg als Vorsitzender, Karl Martin Ruff als Schriftführer und Carl Christian Lang als Kassierer nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Karin Berg führt den Verein nun „kommissarisch“. Dies habe man dem Registergericht nach der Hauptversammlung mitgeteilt, so Carl Christian Lang. Nun müsse man abwarten, ob das Gericht eine außerordentliche Mitgliederversammlung fordert, bei der über eine Vereinsauflösung entschieden wird. Vor allem aber wolle man die Ergebnisse der neu eingerichteten Arbeitsgruppe abwarten.
Denn in der jüngsten Hauptversammlung war auch eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die neue Ideen für die zukünftige Nutzung des Alten Rat- und Schulhauses und den Verein entwickeln soll. Wie Stefan Gsellinger vom Arbeitskreis betont, brauche dieser aber zumindest noch die Pfingstferien für weitere Vorbereitungen und rechtliche Abklärungen. „Die eigentliche Arbeit“, so Gsellinger, „kann frühestens Ende Mai beginnen“.