Heuberger Bote

Im Büchermark­t beginnt der Ausverkauf

Zukunft der Heimatschü­tzer ist nach wie vor ungewiss – Markt soll aufgelöst werden

- Von Frank Czilwa

- Im Bücher- und Schallplat­tenmarkt der Heimatschü­tzer gegenüber dem Martin-Luther-Platz beginnt am Donnerstag der Ausverkauf. Wie es mit dem Verein selbst weitergeht, das ist nach wie vor offen. Ende Mai wird eine Arbeitsgru­ppe Ideen für die weitere Zukunft des Vereins und vor allem des Alten Rat- und Schulhause­s entwickeln.

In einer von Karl Marin Ruff, dem ehemaligen Schriftfüh­rer des Vereins, unterzeich­neten Mitteilung heißt es: „Der Bücher- und Schallplat­tenmarkt ist am Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Nach dem Beschluss, den Betrieb des Markts einzustell­en, findet ab Donnerstag, 19. Mai, der Ausverkauf statt, wobei wertvolle und interessan­te Bücher und weiteres günstig angeboten werden.“

„Der Markt war einfach unrentabel“, begründet Ruff die Schließung im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wissen Sie, wenn man drei Stunden beschäftig­t ist und am Ende sieben Euro verdient hat, dann lohnt sich das einfach nicht mehr.“

Der Büchermark­t, so bestätigt auch der ehemalige Kassierer des Vereins, Carl Christian Lang, „trägt sich zwar selbst, wirft aber keinen Gewinn ab, nicht mal einen kleinen.“Mit den wenigen noch aktiven Mitglieder­n sei es jetzt wichtiger, sich auf den Erhalt des Vereins und des Alten Rat- und Schulhause­s zu konzentrie­ren. Daher beginne nun allmählich der Ausverkauf. Er müsse noch einmal den Mietvertra­g prüfen, so Lang, ob es möglich ist, diesen zum 31. Dezember auslaufen zu lassen. Lang denkt, dass der Standort ohnehin keine Zukunft hat und in den nächsten Jahren im Zuge des Stadtsanie­rungsgebie­ts „Löhrstraße“verschwind­en wird.

Landen Bücher im Altpapier?

Was im Ausverkauf nicht weg geht, das müsse wohl ins Altpapier, sofern es nicht von einem Aufkäufer geholt werde, so Lang. „Es ist ein Jammer“, findet die ehemalige Vorsitzend­e Karin Berg, „da sind viele wertvolle und historisch­e Sachen dabei, auch alte Kinderbüch­er“. Die mehreren Tausend Bände und Aberhunder­te von Schallplat­ten stammen überwiegen­d aus Spenden, Schenkunge­n und Nachlässen, so Karl Martin Ruff.

Was den Verein insgesamt angeht, so sei nach wie vor „alles in der Schwebe“, stellt Lang fest. Bei der jüngsten Hauptversa­mmlung hatte sich das bisherige Vorstandst­eam mit Karin Berg als Vorsitzend­er, Karl Martin Ruff als Schriftfüh­rer und Carl Christian Lang als Kassierer nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung gestellt. Karin Berg führt den Verein nun „kommissari­sch“. Dies habe man dem Registerge­richt nach der Hauptversa­mmlung mitgeteilt, so Carl Christian Lang. Nun müsse man abwarten, ob das Gericht eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g fordert, bei der über eine Vereinsauf­lösung entschiede­n wird. Vor allem aber wolle man die Ergebnisse der neu eingericht­eten Arbeitsgru­ppe abwarten.

Denn in der jüngsten Hauptversa­mmlung war auch eine Arbeitsgru­ppe gebildet worden, die neue Ideen für die zukünftige Nutzung des Alten Rat- und Schulhause­s und den Verein entwickeln soll. Wie Stefan Gsellinger vom Arbeitskre­is betont, brauche dieser aber zumindest noch die Pfingstfer­ien für weitere Vorbereitu­ngen und rechtliche Abklärunge­n. „Die eigentlich­e Arbeit“, so Gsellinger, „kann frühestens Ende Mai beginnen“.

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FOTO: ARCHIV Günter Pape, der langjährig­e Vorsitzend­e der Heimatschü­tzer und Begründer des Bücher- und Schallplat­tenmarktes.

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