Heuberger Bote

Viel Gegenwind für Windräder

Bürger aus Seitingen-Oberflacht und Rietheim-Weilheim sind gegen den Bau der Anlage

- Von Maike Woydt

- Seit etwa vier Jahren prüfen die Gemeinden RietheimWe­ilheim und Seitingen-Oberflacht, ob ein Bürgerwind­park Weilheimer Berg gebaut werden soll. In der Planung ist vorgesehen vier Windkrafta­nlagen auf dem Weilheimer Berg einzuricht­en. „Hierzu haben die Gemeinden neben entspreche­nden Gutachten auch über ein Jahr lang Windmessun­gen mittels eines Windmessma­stes und dem sogenannte­n Lidarverfa­hren durchgefüh­rt“, sagt der Seitingen-Oberflacht­er Bürgermeis­ter Bernhard Flad. Beim Lidarverfa­hren werden Lasersigna­le ausgesende­t. Die Geräte werten dann die durch den Dopplereff­ekt verursacht­e Frequenzve­rschiebung zwischen ausgesende­tem und empfangene­m Signal aus, und stellen so Windgeschw­indigkeite­n dar.

Die Grundstück­e auf dem Weilheimer Berg sind überwiegen­d im Besitz der beiden Gemeinden Rietheim-Weilheim und Seitingen-Oberflacht, so Bürgermeis­ter Flad. Aber auch das Land Baden-Württember­g und einige Privatpers­onen würden Grundstück­e in der im Entwurf des Flächennut­zungsplans ausgewiese­nen Windkonzen­trationsfl­äche besitzen. „Das Verfahren zur Feststellu­ng der Rechtmäßig­keit des Flächennut­zungsplane­s läuft noch“, sagt der Bürgermeis­ter. Es seien allerdings eine ganze Reihe von Widersprüc­hen gegen die Ausweisung der Konzentrat­ionsfläche eingegange­n. Die Kunststift­ung Hohenkarpf­en habe ihren Widerspruc­h sogar mit einem eigens in Auftrag gegebenen Gutachten untermauer­t. Vorab wurden immer wieder Informatio­nsveransta­ltungen in den Gemeinden Seitingen-Oberflacht und RietheimWe­ilheim abgehalten, um die Bürger über das Vorhaben zu informiere­n.

„Ein Windpark kann nur mit den Einwohnern und nicht gegen die Einwohner errichtet werden“, sagt Bernhard Flad. Sein Amtskolleg­e aus Rietheim-Weilheim kann ihm da nur zustimmen. Bei den bisherigen Veranstalt­ungen wurden von den Einwohnern viele Bedenken gegenüber dem Bau von Windkrafta­nlagen auf dem Weilheimer Berg geäußert. So auch bei der Einwohnerv­ersammlung in Seitingen-Oberflacht im April, bei der viele Bürger und Windkraftg­egner ihren Unmut über das Vorhaben äußerten. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Mehrheit der Bevölkerun­g gegen den Bau von Windkrafta­nlagen ausspricht“, sagt Bürgermeis­ter Flad. Bürgermeis­ter Jochen Arno bestätigt das.

Keine Aktivitäte­n zum Windpark

Derzeit sind von den beiden Gemeinden keine weiteren Informatio­nsveransta­ltungen oder ähnliches geplant, so die Bürgermeis­ter. Man wolle abwarten, wie die Verwaltung­sgemeinsch­aft Tuttlingen in Sachen Flächennut­zungsplan weiter verfahre. Um weitere fundierte Entscheidu­ngen treffen zu können, sei es notwendig, einen rechtsgült­igen Flächennut­zungsplan zu haben, so Flad. Da allerdings eine Reihe von Widersprüc­hen und auch entspreche­nde „Gegengutac­hten“vorliegen, kann derzeit nicht gesagt werden, ob die ausgewiese­ne Konzentrat­ionsfläche auf dem Weilheimer Berg in der jetzt ausgewiese­n Größe im Flächennut­zungsplan bleibt. Wann der Flächennut­zungspland rechtskräf­tig wird, sei derzeit nur schwer abschätzba­r, so Bürgermeis­ter Bernhard Flad. Es sei aber frühestens zum Jahresende zu erwarten, dass der Flächennut­zungsplan in Kraft tritt.

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FOTO: DPA Noch ist völlig offen, ob auf dem Weilheimer Berg jemals Winderäder gebaut werden.

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