Großprojekt bringt „Peer Gynt“zur Geltung
Sprecher, Orchester, Chor und Solisten inszenieren Griegs Schauspielmusik
(pm) - Als Suite ist Edvard Griegs Schauspielmusik zu Ibsens „Peer Gynt“zwar sehr beliebt, aber doch nur Bruchstück: Die komplette Fassung kommt am Freitag, 3. Juni, um 20 Uhr im Franziskaner Konzerthaus zu Gehör – als Großprojekt mit Sprecher Dominique Horwitz, der Württembergischen Philharmonie, dem Landesjugendchor und Solisten.
Grieg setzte Ibsens Handlung meisterhaft um, griff dann aber zum Rotstift und stellte zwei Suiten ohne Dialoge und Gesang zusammen. Er zweifelte an der Akzeptanz des Gesamtwerks außerhalb Norwegens. Diese Sorge war unbegründet und gleichsam bedauerlich, da wesentliche Melodien und Zusammenhänge fehlten. Die Aufführung der Schauspielmusik samt Text ist daher eine seltene Gelegenheit, ganz und gar in eine Welt aus nordischen Sagen und orientalischen Motiven einzutauchen.
Bei der Inszenierung in VillingenSchwenningen sei zuvorderst der Sprecher genannt: Dominique Horwitz. Er liest das dramatische Gedicht in der Textfassung des österreichischen Schriftstellers Franzobel. Der Charakterdarsteller Horwitz hat ein regelrechtes Faible dafür, Musik und Text in neuer Form zu präsentieren. Er gibt Ibsens Personen, deren Hoffnung, Übermut und Fall, plastische Tiefe – die Klangkulisse dazu zeichnet die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter letztmaliger Leitung von Ola Rudner. Wie im Original begleiten und gestalten Sänger das Geschehen. Der Landesjugendchor Baden-Württemberg ist mit dabei, als Solisten haben Malin Hartelius (Sopran), Christine Müller (Alt) und Johannes Held (Bariton) ihren Auftritt. Weitere Details zu der Musik vermittelt Christoph Goldstein bei der Konzerteinführung um 19:15 Uhr im Raum „Aktionen 1“.