Bauarbeiter unterschätzen häufig ihr Unfallrisiko
Zimmerleute führen Verletztenstatistik an – Präventionsprogramm gestartet
(dpa) - Bauarbeiter haben ein deutlich erhöhtes Risiko, sich am Arbeitsplatz zu verletzen. „Viele unterschätzen die Gefahr zu verunglücken“, sagt Bernhard Arenz, der bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft für den Bereich Prävention zuständig ist.
Wenn Bauarbeiter eine gefährliche Situation an ihrem Arbeitsplatz beobachten oder ihnen in einer Situation unwohl ist, sollten sie ihren Chef darauf ansprechen. Bringt das keine Besserung, kann man auch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft informieren.
Im Jahr 2015 hatten pro 1000 in der Baubranche beschäftigten Personen 55 einen meldepflichtigen Arbeitsunfall. Meldepflichtig sind Unfälle, die eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen nach sich ziehen. Zum Vergleich: Über alle Branchen hinweg sind es nur 23 Versicherte, die einen Arbeitsunfall hatten. Besonders groß ist das Risiko in einzelnen Bereichen am Bau: Unter den Hochbauarbeitern hatten 100 pro 1000 Versicherte einen meldepflichtigen Arbeitsunfall, bei den Zimmerern waren es sogar 140 pro 1000. In einigen Betrieben gibt es bereits Betriebsvereinbarungen zur Sicherheit am Bau. Existieren solche Vereinbarungen, können Mitarbeiter sich auch darauf berufen.
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft startet derzeit ein neues Präventionsprogramm „Bau auf Sicherheit. Bau auf Dich.“