„Selbsthilfegruppe“plant E-Transporter
Initiative Zukunftsmobilität und Unternehmer wollen in Sammelauftrag Sprinter umrüsten
- Die Trossinger Initiative Zukunftsmobilität hat schon viele Projekte begleitet - und steht doch immer wieder vor neuen Herausforderungen. Aktuell ist das die „Selbsthilfegruppe E-Transporter“: Eine Gruppe von Unternehmern, die ihre Lieferwagen und Transporter der Sprinterklasse durch Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb ersetzen wollen.
„Das Problem ist, dass es praktisch keine Hersteller gibt, die E-Lieferwagen herstellen und der Umbau eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor ist teuer“, sagt Christian Klaiber, Leiter der Initiative Zukunftsmobilität. „Unternehmer, die eigentlich umrüsten wollen, können das also gar nicht.“
Dieses Problem erkannte auch Bäckermeister Roland Schüren aus Hilden in Nordrhein-Westfalen, ein alter Bekannter Klaibers. Der Bäcker ist kein Unbekannter in der Branche und für seine Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger Lösungen bekannt. Anfang Januar rief er einige Kollegen zusammen und gründete die „Selbsthilfegruppe E-Transporter“: Eine Initiative zur Sammelbestellung für Elektrotransporter. Der Hintergrund: Werden die Fahrzeuge in Serie umgerüstet, wird es für die Auftraggeber billiger. Als Klaiber davon erfuhr, rief er seinen Bekannten an - und klinkte sich ins Projekt ein.
„Die Initiative Zukunftsmobilität hat exklusive Erfahrung aus realen Projekten, in denen wir Nutzfahrzeuge dieser Fahrzeugklasse beschafft haben“, erläutert Klaiber. In den letzten zwei Jahren haben die Experten mit dem E-Bus Baiersbronn und der Elektrifizierung der Citybus-Linie in Bad Säckingen die ersten elektrisch angetriebenen Buslinien im Ländlichen Raum installiert. Dabei wurde die Umrüstung von Gebrauchtfahrzeugen organisiert, die inzwischen täglich erfolgreich im Schwarzwald im Einsatz sind - auch bei Kälte und Schnee.
Sorge wegen Einfahrverboten
Abgesehen vom Umweltschutz eint viele Handwerker die Sorge, dass Städte und Mittelzentren nach und nach Fahrverbote für Dieselfahrzeuge verhängen. „Dann wird es schwer für viele von ihnen, ihren Job auszuüben“, bringt es Klaiber auf den Punkt.
Das sei zwar in der Musikstadt noch nicht akut, aber ein Trossinger ist laut Klaiber trotzdem schon bei der Selbsthilfegruppe eingestiegen. „Das Projekt läuft sehr schnell an“, freut sich Christian Klaiber. „Rund 150 Interessenten beteiligen sich.“Derzeit sammelt die Initiative Zukunftsmobilität die Anforderungen der verschiedenen Unternehmer an die Lieferwagen, am Freitag veranstalten die E-Experten für die Selbsthilfegruppe einen Workshop. „Parallel läuft die Beschaffung der Fahrzeuge“, sagt Klaiber, „ich gehe davon aus, dass spätestens Anfang 2018 die ersten E-Transporter im Einsatz sein werden.“
Wenn auch Sie sich der „Selbsthilfegruppe E-Transporter anschließen oder sich darüber informieren möchten, können Sie unter info@zukunftsmobilitaet.de Kontakt zur Initiative Zukunftsmobilität aufnehmen.