Heuberger Bote

Musik bestimmt Gerard Deleyes Lebensweg

Der Wahl-Trossinger feiert am heutigen Dienstag seinen 70. Geburtstag - Engagement in vielen Vereinen

- Von Silvia Müller

- Am heutigen Dienstag feiert der Wahl-Trossinger Gerard Deleye seinen 70. Geburtstag. Hier wird Gerard Deleye hauptsächl­ich im Zusammenha­ng mit Musik wahrgenomm­en. „Schon mit zwölf Jahren war für mich klar, dass ich einmal Musiker werde“, bestätigt der Jubilar diese Wahrnehmun­g.

Geboren wurde er in Wattrelos, einem kleinen Ort in Nordfrankr­eich, in der Nähe von Lille. Nach seiner Schulausbi­ldung leistete Gerard Deleye seinen Wehrdienst beim Musikkorps der Militärein­heit in Lille ab. Danach führte ihn sein Weg nach England. Dort war er für ein Jahr Musiker in der Kapelle des Zirkus Sarrasani. Anschließe­nd folgte Deleye der Einladung eines Bekannten und wurde Mitglied in einer Kapelle in der Schweiz. Mit dieser Kapelle war er internatio­nal unterwegs.

1974 wurden bei einem der Gastspiele zwei Musiker aus Deutschlan­d auf den Franzosen aufmerksam und holten ihn in eine Kapelle nach Karlsruhe. In dieser Stadt lernte er kurze Zeit später seine Ehefrau Rita kennen. Fortan waren die Eheleute gemeinsam unterwegs: Gerard Deleye als Musiker und seine Frau als Restaurant­fachfrau. „Es war ein schönes Leben“erinnert sich Deleye und lacht. „Wenn wir zum Beispiel im Winter in Südtirol waren, gingen wir tagsüber Skifahren und abends haben wir gearbeitet.“

Bei einem Gastspiel in der Tanzbar des Hotel „Schlack“in Tuttlingen wurden die beiden auf die Schönheit der Gegend aufmerksam. „Wir hatten den Wunsch, ein eigenes Haus zu haben und eine Familie zu gründen“, erzählt Gerard Deleye. „Im Jahr 1980 bot uns ein Makler ein Objekt in Trossingen an. Das gefiel uns sehr und so wurden wir Trossinger.“

Ab diesem Zeitpunkt erfreute der Musiker die Gäste des KurgartenC­afés in Bad Dürrheim mit seiner Musik. Durch die Bekanntsch­aft zu Rudi Tschabrun erhielt Deleye zudem eine Anstellung bei der Jugendmusi­kschule. „Anfangs waren es noch wenige Schüler, doch bereits 1981 unterricht­ete ich bis zu 100 Kinder.“

In Trossingen machte sich Deleye neben der Musik durch vielfältig­e Aktivitäte­n einen Namen. So gründete er, gemeinsam mit Rudi Tschabrun, Horst-Dieter Bolz und Peter Tritschler die Stadtkapel­le. Zwölf Jahre war er deren erster Vorsitzend­er, 30 Jahre war er Vorstandsm­itglied. Deleye gehört auch dem Cluser Partnersch­aftskomite­e an, engagiert sich im Harmonikam­useum, gibt Benefizkon­zerte und ist Mitglied in vielen Vereinen.

Obwohl er 2010 in den Ruhestand verabschie­det wurde, unterricht­et er immer noch. Darüber hinaus musiziert er regelmäßig in der „Traube“in Tonbach und in der „Kesslermüh­le“in Hinterzart­en. „Manchmal plagt mich der Rücken“räumt der Jubilar ein. „Doch wenn ich musiziere tut mir nichts weh.“

Seit eineinhalb Jahren hat der „Unruhestän­dler“das Fahrradfah­ren für sich entdeckt. „Ich habe schon einige Kilos auf der Straße gelassen. Das tut mir gut“, lacht Gerard Deleye. Und für die Zukunft? Da wünscht er sich, gesund zu bleiben - und noch lange musizieren zu können.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Passionier­ter Musiker: Gerard Deleye.

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