Ein Gänsehaut-Moment jagt den nächsten
Projektchor Women for Women spielt in der Immanuelkirche
- „Wenn’s am schönsten ist, Freunde, dann sollte man gehen“: Getreu diesem viel zitierten Motto beendete der Projektchor Women for Women sein Konzert am Sonntagabend mit dem Titel „The Rose“. Dem vorangegangen war ein Abend voller GänsehautMomente.
Das Konzert in der Immanuelkirche war von Jeannette und Reinhard Zilz organisiert worden. „Wir haben den Projektchor in Möhringen gehört. Da waren wir so berührt, dass wir ihn auch in unserer evangelisch-freikirchlichen Gemeinde hören wollten“, erklärt Reinhard Zilz, wie das Benefizkonzert zustande kam.
Die Mitglieder der Glaubensgemeinschaft, die ihren Sitz in der Achauerstraße hat, organisieren im Rahmen ihrer Reihe „KuK“, Kirche und Kultur, immer wieder besondere Konzerte. Der Projektchor Women for Women besteht aus der Sängerin Bettina Kuhn, Bene Schreiber, Gitarre, Barbara Klobe, Keyboard, Totto Klatt und Damian Roguski, E-Gitarre und Marc Schreiber, Schlagzeug. Ihr Repertoire umfasst viele Worship Songs, also Anbetungslieder, wie sie in der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde gesungen werden, aber auch bekannte Titel, wie zum Beispiel „Dock of the bay“von Otis Redding, oder „Rollin in the deep“und „One and Only“von Adele.
Ein Klassiker bei einem Kirchenkonzert ist auf jeden Fall das „Halleluja“von Leonhard Cohen. Von Bettina Kuhn in ihrer zarten Art gesungen und von der Band genauso gefühlvoll begleitet, begeisterte diese Interpretation die Gäste des voll besetzten Gottesdienstraumes. Rund 60 Zuhörer hörten eine Band, die einfach Spaß an der Musik und Freude daran hat, den Kontakt zum Publikum zu suchen.
Da „Women for Women“alleinstehende Frauen in Kenia durch Kühe unterstützt, traten die Männer mit T-Shirts auf, deren Design ein Kuh-Portrait in 3D-Optik darstellt.
Der Verein „Women for Women“wurde 2011 von der Tuttlingerin Christina Schreiber gegründet. Sie sei erstmals 2009 der Einladung eines Bekannten folgend in Kenia gewesen. Dabei habe sie das Kinderheim „Seed of hope“besucht und festgestellt, dass das sehr gut geführt sei. Doch die Not vieler allein stehender Frauen war ihr aufgefallen. „Ein ganzes Jahr lang habe ich darüber nachgedacht, was ich machen könnte“, erzählt Christina Schreiber. „Bis ich plötzlich, wie eine Art Eingebung, die Idee hatte, den Frauen Kühe zu geben“, erklärt die Tuttlingerin weiter.
Die ersten Kühe bezahlte Christina Schreiber von dem Geld, das sie sich zum Geburtstag von ihren Freunden gewünscht hatte. „Zwei Kühe habe ich 2010 gekauft, jetzt sind es 300“, erzählt Schreiber stolz. Der Verein in Tuttlingen wird von ihr geführt. Seit Juni 2013 ist „Women for Women“auch in Kenia eine offiziell anerkannte Hilfsorganisation. Der Sitz des Vereins in Kenia ist die kleine Gemeinde Liavo. Die nächst größere Stadt ist Kital. Das liegt etwa 50 Kilometer von der ugandischen Grenze entfernt. Das nächste Projekt, das Christina Schreiber in Angriff nehmen will, ist ein Altersheim für alleinstehende Frauen.
„Da waren wir so berührt, dass wir ihn auch in unserer Gemeinde hören wollten“, sagt Reinhard Zilz über seine erste Begegnung mit dem Projektchor.