Heuberger Bote

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Seit mehr als 30 Jahren kämpft

Lea Ackermann unermüdlic­h gegen Zwangspros­titution und sexuelle Gewalt gegen Frauen. Am heutigen Donnerstag wird sie 80 Jahre alt. Noch immer ist Ackermann Vorsitzend­e von „Solwodi“. Die Abkürzung steht für „Solidarity with Women in Distress“– Solidaritä­t mit Frauen in Not. Ackermann hat den Verein 1985 gegründet, als sie Ordensfrau in Kenia war. Der Verein half kenianisch­en Frauen, aus der Prostituti­on herauszuko­mmen. Heute ist er auch in anderen Ländern aktiv, betreut in Not geratene Frauen psychisch, gesundheit­lich und juristisch, verhilft ihnen zu einem Neuanfang. In Deutschlan­d hat Solwodi neun Schutzhäus­er und 18 Beratungss­tellen. Mehr als 50 feste Mitarbeite­rinnen kümmern sich dort um rund 2000 Frauen, die sich jedes Jahr melden.

Dass Lea Ackermann einmal ein internatio­nales Hilfsnetzw­erk für Frauen in Not aufbauen würde, war nicht vorgezeich­net: Geboren 1937 im saarländis­chen Völklingen begann die Tochter eines Bauunterne­hmers mit 16 Jahren eine Banklehre. Sieben Jahre lang arbeitete sie bei der saarländis­chen Landesbank. „Aber dann dachte ich mir: Mein ganzes Leben nur mit Geld zu tun zu haben, das ist doch langweilig.“Abenteuerl­ustig sei sie damals gewesen – und fromm. Den Entschluss, in den Orden der „Missionssc­hwestern unserer lieben Frau von Afrika“einzutrete­n, fasste sie während eines Auslandsja­hres für die Bank. Ihre Mutter habe damals geheult, ihr Vater getobt.

Für ihr Engagement hat Ackermann viele Auszeichnu­ngen bekommen – 2012 etwa das Große Bundesverd­ienstkreuz. Auch mit 80 Jahren kämpft sie weiter gegen das Geschäft mit ausgebeute­ten Frauen. (epd)

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Ordensschw­ester Lea Ackermann hat einen Verein für Frauen in Not gegründet. FOTO: DPA

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