Abgas-Skandal: Hohe Zahlungen von VW und Bosch an US-Kläger
SAN FRANCISCO/STUTTGART (dpa) - Bei der Bewältigung des Diesel-Skandals in den USA werden die Rechtskosten für Volkswagen und seinen Software-Lieferanten Bosch klarer. Die Firmen verpflichteten sich zu hohen Zahlungen an geschädigte Dieselnutzer, wie aus Dokumenten eines US-Gerichts in San Francisco hervorgeht.
Demnach erklärt sich VW zu Zahlungen in Höhe von mindestens 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) für Rückkäufe, Umrüstungen und Entschädigungen für Besitzer von größeren Dieselfahrzeugen mit 3-Liter-Motoren bereit. Damit erhöht sich die Summe, die VW für Vergleiche in Nordamerika in die Hand nimmt, auf insgesamt 24 Milliarden Dollar (22,2 Milliarden Euro).
Der Stuttgarter Technologiekonzern und Autozulieferer Bosch ist ebenfalls in den Diesel-Skandal involviert – von ihm stammt die Software, die VW für die Abgasschummeleien genutzt hat. Im Gegensatz zum Wolfsburger Konzern hat Bosch aber kein Fehlverhalten eingeräumt. Dennoch erklärte sich Bosch bereit, 327,5 Millionen US-Dollar (304 Millionen Euro) an US-Zivilkläger zu zahlen. Aus Expertensicht wäre das Unternehmen ein hohes Risiko und eine lange Phase der Unsicherheit eingegangen, hätte es die Firma auf einen Gerichtsprozess ankommen lassen. Bosch hatte 750 Millionen Euro für rechtliche Risiken zurückgelegt. „Nach sorgfältiger Abwägung aller Gesichtspunkte haben wir uns in diesem Fall dazu entschieden, eine Vergleichsvereinbarung abzuschließen“, sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. Die Einigung mit den Klägern sei „keine Einräumung von Schuld“, hieß es in einer Mitteilung. Strafrechtliche Ermittlungen gegen Bosch gehen in den USA weiter.