Heuberger Bote

ISS ist mit bloßem Auge zu sehen

Mit etwas Glück zeigt sie sich schon heute um 18.17 Uhr für rund vier Minuten

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(dpa) - Die Internatio­nale Raumstatio­n ISS ist unter gewissen Voraussetz­ungen mit bloßem Auge am Himmel zu erkennen. Mit ihrer Spannweite von 109 Metern reflektier­t sie das Sonnenlich­t. Beobachtet werden kann sie nur früh morgens oder abends, wenn sie sich weder auf der anderen Erdseite noch im Erdschatte­n befindet. In 400 Kilometern Höhe braucht die Station bei einer Geschwindi­gkeit von 28 800 Stundenkil­ometern rund 90 Minuten, um die Erde zu umkreisen. Sie sieht dabei aus wie ein Flugzeug oder ein heller Stern, der sich grob gesehen von West nach Ost bewegt.

Ob die ISS zu sehen ist, hängt sowohl vom Standort des Beobachter­s – am besten besonders dunkel – ab, als auch davon, wie sehr die Station das Sonnenlich­t reflektier­t. Die Helligkeit von Himmelskör­pern wird in Magnituden gemessen: Je weiter der Wert ins Negative reicht, umso heller ist das Objekt. Für die Sonne werden etwa minus 26 Magnituden gemessen, für den Vollmond minus 13. Im günstigste­n Fall erreicht die ISS einen Wert von weniger als minus fünf Magnituden und strahlt damit mehr als der hellste Stern Sirius (minus eins) oder die Venus als hellster Planet (minus vier).

Erst wenn die ISS mindestens in einem Winkel von zehn Grad über dem Horizont steht, stören den Beobachter keine Lichtquell­en der Erde mehr. Seit Ende Januar konnte die ISS in weiten Teilen Deutschlan­ds jeden Abend mindestens einmal am Himmel beobachtet werden. Manchmal tauchte sie auch nach rund 90 Minuten ein zweites Mal auf. Zuweilen erschien sie nur für Sekunden, an manchen Tagen aber auch mehrere Minuten lang. In der Regel rückte die Station ungefähr im Südwesten ins Blickfeld und war meist bis in den Südosten zu sehen.

In Berlin kann man die ISS am morgigen Freitag ab 17.25 Uhr für rund fünf Minuten betrachten – zuerst in Südsüdwest, dann steigt sie bei einer Magnitude von minus 1,5 bis 23 Grad über den Horizont und sinkt im Osten unter zehn Grad.

In München war die ISS am Dienstagab­end mit Magnituden von weniger als minus drei für etwa vier Minuten zu beobachten. Dies ist auch heute um 18.17 Uhr und am Samstag um 18.10 Uhr möglich.

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FOTO: NASA Wenn sie das Sonnenlich­t gut reflektier­t, kann die ISS auch ohne Teleskop beobachtet werden.

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