„Charly’s House“: Unter der Woche voll – am Wochenende mau
Tuttlingens neues Hotel wird mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und der Nachbarschaft offiziell eingeweiht
(skr) - Im Oktober haben die ersten Gäste die Zimmer bezogen, nun ist die offizielle Einweihung mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Nachbarschaft gefeiert worden: „Charly’s House“, das neue Hotel in der Tuttlinger Innenstadt, begeistert – das ist während der Einweihung deutlich geworden.
Bauherr und Eigentümer ist die Tuttlinger Wohnbau, Hotelbetreiber das „Légère“-Hotel mit Hoteldirektor Maximilian Dinkelaker als Teil der Wiesbadener Fibona-Gruppe. Und Dinkelaker ist mit der bisherigen Auslastung des Hotel-Neulings zufrieden. „Heute und morgen sind wir zum Beispiel komplett voll“, sagte er. Besonders unter der Woche sei es oftmals schwierig, noch ein freies Zimmer zu bekommen. Genutzt werde das „Charly’s“vor allem von Geschäftsleuten, Handwerkern und Reisenden, die aus verschiedenen Gründen die Nacht in der Donaustadt verbringen. Deren Resonanz sei bislang überwiegend positiv gewesen, auch wenn es zu Beginn „die ein oder andere kleine Panne“gegeben habe, wie Dinkelaker einräumte.
Mau sieht es bislang nur an den Wochenenden aus, wenn wenige Übernachtungsgäste im „Charly’s“einchecken. „Da müssen wir noch überlegen, wie wir die Attraktivität steigern können“, sagte der Hoteldirektor im Gespräch mit unserer Zeitung. Möglich wären beispielsweise spezielle Angebote mit verschiedenen Kooperationspartnern, die auch Wochenend-Gäste anlocken könnten. „Da stehen wir noch am Anfang“, so Dinkelaker. Eine Konkurrenz zum „Légère“-Hotel, das im vergangenen Jahr eine Auslastung von insgesamt 70 Prozent erreichte, sieht er nicht: „Das Charly’s spricht eine ganz andere Zielgruppe an, die beiden Hotels ergänzen sich eher.“
Zur Einweihung gekommen war auch der frühere Tuttlinger Landrat und heutige Landes-Justizminister Guido Wolf (CDU), dessen Tuttlinger Wohnung in unmittelbarer Nähe zum neuen Hotel liegt. „Ich spreche hier als Nachbar“, sagte Wolf, der das neue Hotel als ein „schönes und freches Hotel“bezeichnete. Wolf sprach von der Entwicklung der Region zur Tourismusregion und berichtete von seinen Erfahrungen, Geschäftspartnern in Tuttlingen ein Bett für die Nacht zu suchen. „Von heute auf morgen geht da oft gar nichts“, sagte er. Die ursprüngliche Sorge, ein weiteres Hotel würde zur Konkurrenz für die bereits bestehenden werden, habe sich nicht bewahrheitet.
Oberbürgermeister Michael Beck sprach das „schöne Ensemble“an, das das Wöhrden-Quartier mit dem „Charly’s House“, dem „Irish Pub“, dem Restaurant „Anima“, dem Wohnbau-Gebäude und der „hoffentlich bald wieder belebten“Vinothek bilde. „Nun müssen wir nur noch bemüht sein, diesen Platz autofrei zu bekommen“, formulierte Beck seine Vision. „Es ist ein Glück, dass wir hier so eine schöne Industrie haben“, nahm der OB Bezug auf die gute Auslastung des neuen Hotels. Seit dem Jahr 2004 habe Tuttlingen 5000 neue Arbeitsplätze dazugewonnen.
Bevor die Gäste eine Tour durch das Hotel machten, segneten der evangelische Pfarrer Jens Junginger und der katholische stellvertretende Dekan Timo Weber die Räume.