Vom Nähen zum Weben
Projekt Buntgut wird erweitert – Neue Ehrenamtliche gesucht
- Im Herbst 2015 ist das Caritas-Projekt Buntgut gestartet, erst vor wenigen Monaten erfolgte der Umzug der Nähwerkstatt in größere Räume in die Honbergstraße 13. Nun steht bereits die nächste Erweiterung an: Da mittlerweile zwei große Webstühle zur Verfügung stehen, möchte die Caritas zusätzlich eine weitere Sparte anbieten.
Aus alt mach neu: Dieses Projekt setzt die Caritas Schwarzwald-AlbDonau mit dem Projekt Buntgut um. Aus alten Stoffen, wie etwa Hemden entstehen Taschen, Beutel, Schürzen und vieles mehr. „Wir sind ganz überrascht, wie gut dies angenommen wird“, freut sich Projektleiterin Ulrike Irion über das Interesse der Tuttlinger. Das kleine Geschäft, in dem gleichzeitig genäht, ausgestellt und verkauft wird, werde rege besucht. Nachhaltigkeit statt Wegwerfgesellschaft – „diesen Gedanken können offenbar viele Tuttlinger mittragen“, sagt sie.
Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose
Ganz nebenbei bietet das Projekt Buntgut fünf Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Menschen. Zudem gibt es auch ein Angebot für Menschen, die nicht so gut Deutsch sprechen. Doch einbringen kann sich hier ansonsten jeder, der Spaß am Nähen hat. „Wir haben zum Beispiel Ehrenamtliche, die zuhause nähen und ihre Werke zu uns zum Verkauf bringen“, sagt Irion.
Nun steht der nächste Schritt bevor: Seit kurzem stehen dem Buntgut-Team zwei große, imposante Webstühle zur Verfügung. Einer stammt aus eine Spende der Tuttlingerin Ruth Manz, ein anderer ist eine Leihgabe der Fritz-Erler-Schule, die den Webstuhl samt mehrerer kleinerer Webrahmen derzeit nicht mehr benötigt. „Das ist eine tolle und auch sinnvolle Ergänzung“, findet Irion. Stoffe, die mit den herkömmlichen Nähmaschinen bisher nicht vernäht werden konnten, können so bearbeitet werden – etwa Trikotstoffe oder Synthetikstoffe. Möglich werden dann etwa Werke wie bunte Flickenteppiche.
Untergebracht sind die beiden Webstühle in der Oberamteistraße 14 – dort wo Buntgut bis zu seinem Umzug ursprünglich angesiedelt war. Um die Miete finanzieren zu können, hat Irion bei der Organisation „Aktion Hoffnung“einen Projektantrag gestellt, der auch bereits bewilligt wurde. Für ein Jahr fließen 6000 Euro, „danach muss man weitersehen“, meint die Projektleiterin. Sie hoffe, dass sich Geldquellen auftun, um die Arbeit weiterhin finanzieren zu können.
Die Caritas ist nun auf der Suche nach weiteren Ehrenamtlichen, die Lust haben, kreativ mitzuarbeiten. „Wer Interesse am Nähen oder der Arbeit an einem Webstuhl hat, darf sich gerne bei uns melden“, sagt Irion.