Kreisverkehr gegen die Unfallgefahr
Bau des Bubsheimer Kreisels verschoben - Landratsamt optimistisch, dass es 2017 klappt
Kommunen warten weiter auf Geld vom Land für Kreisel bei Bubsheim.
- Zwei tödliche Unfälle haben sich bereits an der Abzweigung nach Königsheim auf der Straße zwischen Böttingen und Bubsheim ereignet. In den Kreishaushalt 2016 war deshalb der Bau eines Kreisels aufgenommen worden. Weil das Land das zusätzlich benötigte Geld nicht bereit gestellt hatte, wurde das Projekt auf 2017 verschoben. Aber auch jetzt ist die Finanzierung durch das Land noch offen.
Zwischen Bubsheim, Böttingen und Königsheim treffen die Landesstraße 438 und die Kreisstraße 5903 aufeinander. Im März 1993 und im März 2007 ereigneten sich an dieser Kreuzung jeweils am Nachmittag zwei Unfälle, die ähnlich verliefen: Die Autos kamen auf der Kreisstraße aus Richtung Königsheim. Die Fahrer schauten an der Kreuzung in die tiefstehende Sonne über Böttingen und übersahen ein von links kommendes, auf der Landesstraße fahrendes Auto, das Vorfahrt hatte. Die Fahrer kamen ums Leben.
Autos fahren langsamer
„Durch die Anlage eines Kreisverkehrs sind solch schweren Unfälle nahezu ausgeschlossen“, sagt Werner Damaschke, Leiter des Amts für Energie, Abfallwirtschaft und Straßen beim Landratsamt Tuttlingen. Die Autos würden sich langsamer auf einen Kreisel zu bewegen als auf eine Kreuzung.
Der Bau eines Kreisels werde deshalb schon seit langem vom Kreis und den drei betroffenen Gemeinden forciert. Das Geld, das der Kreis anteilmäßig bezahlen muss, ist seit 2016 in den Haushalt eingestellt. Die Gemeinden Böttingen und Bubsheim haben Genehmigungen der Landbesitzer eingeholt, dass auf den Gemarkungen, rund um die Kreuzung, Bauarbeiten stattfinden können.
Alles ist vorbereitet. In diesem Jahr könnte der Bau also nun eigentlich beginnen. „Knackpunkt ist die noch nicht vorliegende Finanzierungszusage des Landes“, so Damaschke. Das Verkehrsministerium würde derzeit noch mit den Regierungspräsidien Haushaltsgespräche führen, wie die Mittel auf das Land verteilt werden. „Dieser Prozess steht noch an. Es gibt noch keine abschließende Genehmigung,“so Damaschke.
Für den Kreisverkehr sind 1,27 Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Land und Kreis teilen sich die Kosten. „Den Löwenanteil muss das Land schultern“, so Damaschke. 70 Prozent der Kosten übernimmt es. Dies entspricht 900 000 Euro. 30 Prozent übernimmt der Kreis. Dies entspricht 370 000 Euro. „Für unseren Anteil haben wir wiederum eine Landesförderung beantragt, sodass die Nettobelastung für den Landkreis bei 185 000 Euro liegt.“Bei einem Projekt in Höhe von mehr als einer Million Euro sei das durchaus vertretbar, findet Damaschke.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden betonen weiterhin die Wichtigkeit des Baus. „Wenn sich zwei solch schwere Unfälle ereignet haben, dann nutzt man jede Möglichkeit, um die Situation zu ändern“, sagt Bubsheims Bürgermeister Thomas Leibinger. Eine Verbesserung der Verkehrssicherheit sei dringend zu erzielen.
Konstantin Braun, Bürgermeister der Gemeinde Königsheim, schließt sich an: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass die Verkehrssicherheit verbessert wird“, so Braun. Nach dem zweiten tödlichen Unfall im Jahr 2007 habe er bereits einen Brief an den damaligen Landrat Guido Wolf verfasst. Dazu, dass der Kreisel noch nicht umgesetzt ist, sagt Braun: „Uns war klar, dass das kein einfaches Projekt wird.“Viele verschiedene Akteure müssten an einem Strang ziehen. „Wir konkurrieren außerdem mit anderen Straßenbauvorhaben in Baden-Würrtemberg.“Benedikt Buggle, Bürgermeister von Böttingen, gibt sich positiv: „Was lange währt, wird endlich gut,“ist er überzeugt.
„ Erwarten positiven Bescheid“
Auch Werner Damaschke vom Landratsamt beruhigt: „Wir erwarten derzeit täglich einen positiven Bescheid.“Man habe vom Ministerium immer positive Signale bekommen. Damaschke könne sich nicht vorstellen, dass das Land das Projekt nicht mitfinanziert. In drei bis vier Wochen könne man hoffentlich einen Erfolg vermelden.