Heuberger Bote

Schlussstr­ich unter jahrelange Diskussion

Rat beschließt mit Möhringer Entwicklun­gskonzept auch die Erweiterun­g von Gänsäcker

- Von Christian Gerards

- Der Tuttlinger Gemeindera­t hat in seiner Sitzung am Montag mit einer deutlichen Mehrheit dem Entwicklun­gskonzept für den Stadtteil Möhringen mit seinem Eckpunktep­apier zugestimmt. Damit setzte das Gremium einen Schlussstr­ich unter die damit verbundene Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets Gänsäcker (wir berichtete­n).

Sechs LBU-Stadträte wollten dem Eckpunktep­apier am Montag nicht zustimmen, da für sie nicht klar ist, was mit dem Verkehr in der Eßlinger Straße (K 5944) passiert. „Unser Nein geht aber nicht gegen die Zukunftswe­rkstatt“, betonte Petra Schmidt-Böhme. In dieser hatte sich die Möhringer Bevölkerun­g in den Planungspr­ozess einbringen können. Erklärtes Ziel aller Stadträte und des Möhringer Ortschafts­rats ist es, den Lkw-Verkehr aus der Straße herauszuha­lten und auch den Pkw-Verkehr nicht deutlich zunehmen zu lassen.

Die LBU wünschte laut HansMartin Schwarz, dass in den mit dem Konzept verbundend­en Bebauungsp­lan „Gewerbepar­k DonauTech“der Ausbau der Kreisstraß­e abgelehnt wird: „Wir müssen den Verkehr heute regeln, damit wir nicht die Katze im Sack kaufen“, meinte er. Die Straße sollte laut Schmidt-Böhme für den Durchgangs­verkehr so „unattrakti­v wie möglich sein“.

Entscheidu­ng im Kreistag

Dieter Müller (SPD) erinnerte daran, dass ein möglicher Ausbau der Kreisstraß­e Sache des Kreistags sei. Michael Seiberlich (CDU) kann sich hingegen einen Ausbau der Kreisstraß­e auf eine Breite von 5,50 Meter vorstellen, wenn dadurch die Verkehrssi­tuation entschärft wird. Die Anregung von Schwarz wurde aber schließlic­h mehrheitli­ch in den Aufstellun­gsbeschlus­s aufgenomme­n.

Für den erkrankten Oberbürger­meister Michael Beck betonte der Erste Bürgermeis­ter, Emil Buschle, dass an diesem Tag ein Entwicklun­gskonzept für Möhringen verabschie­det werde, dass „eine große Tragweite“habe und „ein Meilenstei­n in der Geschichte von Möhringen und der Stadt Tuttlingen“erreicht werde. Es ginge darum, den Tuttlinger Medizintec­hnikcluste­r und den Stadtteil weiterzuen­twickeln. „Wir werten das als einen großen Erfolg. Das hätten wir vor Jahren noch nicht für möglich gehalten“, erinnerte Buschle an die teilweise heftigen Auseinande­rsetzungen der vergangene­n Jahre in Bezug auf die Erweiterun­g von Gänsäcker: „Die Akteure haben sich aufeinande­r zu bewegt“, sagte Buschle.

Das bestätigte Möhringens Ortsvorste­her Herwig Klingenste­in (SPD): „Wir haben jetzt eine Vorlage, die die Mehrheit im Ortschafts­rat abdeckt“, sagte er. Die Erweiterun­g von Gänsäcker habe nun eine Zustimmung bekommen – Geben und Nehmen seien die Devisen des Lebens. Ähnlich sah es Seiberlich: „Im Ortschafts­rat wurde aus einer Minderheit eine Mehrheit“, sagte er. Die Stadt sei jetzt in der Pflicht, die Erwartunge­n der Möhringer nicht zu enttäusche­n. Aber es werde dauern, bis die einzelnen Punkte umgesetzt werden könnten. „Die Verwaltung soll in Erinnerung behalten, was beschlosse­n worden ist“, forderte er. Buschle wünschte sich, dass das Gremium der Verwaltung „ein Stückweit Vertrauen“entgegenbr­ingt.

Noch fünf Jahre?

Hellmut Dinkelaker (SPD) betonte, dass seine Fraktion die weitere Ausweitung des Gewerbegeb­iets durch „hochqualif­izierte und innovative Medizintec­hnik-Firmen“akzeptiere. Müller meinte, dass noch fünf Jahre ins Land gehen würden, bis die Stadt im Besitz der Grundstück­e für die Erweiterun­g von Gänsäcker sei. „Ich habe eine Erwartungs­haltung an mich selbst“, entgegnete Buschle. Er appelliert­e an die Grundstück­sbesitzer, realistisc­he Preise für ihren Boden zu fordern. „Fünf Jahre werden wir uns nicht geben“, sagte er mit Blick auf die geplante Erweiterun­g von Gänsäcker.

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FOTO: MATTHIAS JANSEN Die Sanierung der Fußgängerz­one wird nach der Winterpaus­e fortgesetz­t. Bauarbeite­r beseitigen Unebenheit­en in der Pflasterun­g.

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