Songschreiberin für sich und andere
Die amerikanische Musikerin Carole King wird 75
(dpa) - Obama nannte sie eine „lebende Legende“und verlieh ihr als Präsident die höchste US-Auszeichnung für Popmusik. Carole King blieb meist hinter den Kulissen, aber so erfolgreich wie nur wenige andere. Heute wird die Musikerin 75.
„Ich verstehe mich zuerst als Songwriterin und erst in zweiter Linie als Künstlerin, die diese Songs auch interpretiert“, sagte die Musikerin einmal. Aber King wurde so erfolgreich, dass sie sich nicht mehr länger hinter den Kulissen verstecken konnte. Inzwischen feiert sogar ein gut besuchtes Broadway-Musical ihr Leben. King hat mehrere Grammys, einen Stern auf dem „Walk of Fame“in Hollywood und bekam 2013 als erste Frau den Gershwin-Preis, die höchste US-Auszeichnung für Popmusik.
Schon als Teenager hat die 1942 als Carol Klein in New York geborene Musikerin Songs geschrieben. „Meine Eltern haben mir immer gesagt, dass ich alles machen kann, was ich will.“Am College lernte sie Gerry Goffin kennen, das Paar heiratete, bekam zwei Kinder – und wurde ein erfolgreiches Songschreiber-Duo. „Ich lebte mit Gerry im Vorort in New Jersey. Um mich herum waren Ehefrauen von Ärzten, Buchhaltern und Rechtsanwälten. Mit dem Stift in der einen und dem Baby in der anderen Hand war ich eine echte Ausnahme. Eine arbeitende Frau.“
Songs wie „Will You Love Me Tomorrow“, „The Loco-Motion“, „Take Good Care of My Baby“, „One Fine Day“, „Up on the Roof“und „You Make Me Feel Like A Natural Woman“wurden zu weltweiten Hits. Stars wie Bobby Vee, Little Eva, Aretha Franklin, die Beatles, die Byrds, Mariah Carey und viele andere nutzten Kings Songschmiede.
Nach einigen Jahren trennte sich King von Goffin, zog an die Westküste, heiratete wieder, bekam erneut zwei Kinder und schrieb weiter Songs. Erstmal für andere, dann auch für sich. 1971 wurde das Album „Tapestry“ein Riesenhit, bis heute ist es eines der erfolgreichsten Popalben der Welt. Sensationelle vier Grammys gewann die „Meistersängerin des jüdischen Blues“mit dem Album, aber der Preisverleihung blieb sie fern. Ihre Bühnenangst machte ihr damals noch zu schaffen.
King heiratete noch zweimal, ihr dritter Mann starb an einer Überdosis Heroin. Inzwischen lebt die Musikerin zurückgezogen in den Bergen des US-Bundesstaats Idaho. „Jeden Morgen wenn ich aufwache, lächele ich und sage ,danke’. Weil ich aus meinem Fenster die Berge sehen kann. Dann gehe ich mit meinem Hund wandern und freue mich an seiner Freude an der Welt.“