Verein möchte Waldkindergarten umsetzen
„Schlaue Füchse“hoffen auf Zustimmung des Gemeinderats – Kinder auf Tuchfühlung mit der Natur
(pm) - In Tuttlingen ist jüngst auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes Tuttilla der Waldkindergartenverein „Schlaue Füchse" gegründet worden.
Während der Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher lernten sich Jana Kleemann und Florentin Stemmer kennen. Sie merkten beide schnell, dass sie sich vor allem für die Natur begeistern. Dabei setzten sie sich mit dem Konzept eines Waldkindergartens intensiv auseinander.
Im April vergangenen Jahres starteten sie auf Facebook einen Aufruf und luden im Juli zu einer Info-Veranstaltung ins Kreismedienzentrum in Tuttlingen ein. Dort konnten sich interessierte Eltern und Unterstützer des Projekts über die Idee und deren Umsetzung informieren. Aus dieser Veranstaltung bildete sich eine kleine Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hatte, zunächst einen Waldkindergartenverein zu gründen.
Die Arbeitsgruppe arbeitete eine Satzung aus, die als Grundlage für den Verein und die spätere Kindergarteneröffnung nötig ist. In der Gründungsversammlung, die am vergangenen Donnerstag stattfand, wurde diese verabschiedet und Katharina Pfaff als Vorsitzende des Vereins einstimmig gewählt. Tonka Lehmann soll sie als Stellvertreterin unterstützen. Isabel Erhardt wurde als Kassiererin in den Vorstand gewählt. Mathias Frey und Maria Hollantz unterstützen den Vorstand als stimmberechtigte Beisitzer.
Lernen fürs ganze Leben
„Im Waldkindergarten gehen die Kinder auf Tuchfühlung mit der Natur und das geschieht, ohne dass wir ihnen irgendetwas vorgeben müssen, ganz natürlich. Sie entwickeln dadurch eine enge Verbundenheit mit ihr und das bleibt ihnen fürs ganze Leben erhalten“, sagt Jana Kleemann, die zur Gründungsversammlung eingeladen hat und später im Waldkindergarten arbeiten möchte.
Anfang März möchten Jana Kleemann und Florentin Stemmer erst einmal mit einer Waldspielgruppe starten, bei der sich Kinder, Eltern und beide Ideenbringer einmal in der Woche für zwei bis drei Stunden in der Natur aufhalten und so versuchen möchten, Eltern und Kinder für das Projekt zu begeistern. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule werden die beiden Erzieher außerdem einmal im Monat einen Nachmittag für Drei- bis Sechsjährige in der Natur anbieten.
Was nun noch zur Umsetzung eines Waldkindergartens fehlt, ist eine Betriebskostenaufstellung und die Zustimmung des Gemeinderats, um in die Bedarfsplanung 2018 der Stadt aufgenommen zu werden. Dadurch würden 63 Prozent der Betriebskosten von der Stadt übernommen werden und den Waldkindergarten somit möglich machen. Hierfür soll der Kontakt zum Verband für Natur- und Waldkindergärten Baden-Württemberg und anderen Waldkindergärten gesucht werden. Des Weiteren wird ein vom Forstamt zugeteiltes Waldgebiet benötigt. Hierfür wurde auch schon eine genaue Auflistung an die Stadt übermittelt, welche Voraussetzungen ein solches Grundstück erfüllen muss.