„Wir wollen kein Entrümpler sein“
Marina Maienschein spricht über die Secondhand-Börse am Freitag im Evangelischen Gemeindehaus
- Kleidung, die bereits getragen worden ist, Bücher, die bereits gelesen worden sind: Eine Secondhand-Börse mit Literatur sowie Mode für Jugendliche und Damen findet am kommenden Freitag, 10. Februar, von 17 bis 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Gartenstraße 1, statt. Unsere Redakteurin Sabine Krauss sprach darüber mit Organisatorin Marina Maienschein.
Frau Maienschein, tragen Sie selbst auch gebrauchte Kleidung?
Ja, warum nicht. Ich habe bei unserer Börse schon oft tolle und fast neue Kleidungsstücke sowie Accessoires ergattert. Und das dann auch noch zu weitaus günstigeren Preisen, als wenn ich sie mir neu im Geschäft gekauft hätte.
Also läuft das Geschäft mit den gebrauchten Klamotten?
Ja, gebrauchte Kleidung wird auf jeden Fall getragen, auch in Tuttlingen. Man muss nur einmal daran denken, wie gut das etwa bei Ebay läuft. Der Unterschied zwischen Ebay und unserer Börse ist allerdings, dass die Käufer sich die Ware anschauen und auch anprobieren können. Und billiger ist es in der Regel auch.
Besteht nicht die Gefahr, dass viele Ihre Börse zum Entrümpeln benutzen und uralte Klamotten abgeben?
Bei unserer Börse ist es so, dass wir kein Entrümpler sein wollen. Wir sagen deutlich, was wir wollen und was nicht. Wer zum Beispiel Omas Haushalt auflösen möchte, ist bei uns fehl am Platz. Bei der Kleidung, die bei uns abgegeben wird, achten wir auf Qualität und dass es auch aktuelle, tragbare Mode ist. Teilweise werden auch neue Sachen zum Verkauf angeboten. Zum Beispiel, wenn man sich mal „verkauft“hat und etwas doch nicht so gut passt oder aussieht, wie man im Geschäft noch dachte. Oder Mode für Jugendliche, die ihren Geschmack oft wechseln.
Gilt das auch für die Bücher?
Wir sind kein Antiquariat und kein Flohmarkt. Es gibt nur aktuelle Literatur, wie sie zum Teil auch im Buchladen zu finden ist. Bei Büchern ist es oft so, dass man welche geschenkt bekommt, aber sich nicht dafür interessiert. Solche Sachen landen bei uns im Verkauf, nach dem Motto: Kaufen – Lesen – Weitergeben. Im vergangenen Jahr habe ich mir für gerade mal vier Euro einen nagelneuen Krimi von Karin Slaughter gekauft – kein Taschenbuch, sondern die gebundene Version.
Was machen Sie mit dem Erlös?
Es ist eine ehrenamtlich organisierte Börse, bei der wir zehn Prozent des Verkaufserlöses einbehalten und der evangelischen Gesamtkirchengemeinde spenden werden.