Gemeinde schiebt Eseln einen Riegel vor
Anfrage einer Frau aus Ettlingen wird abgelehnt – Letztes Wort noch nicht gesprochen
- Sechs Esel auf einer großen Wiese am Ortseingang von Inzigkofen – eine romantische Vorstellung oder ein Graus? Der Technische Ausschuss hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend klar positioniert – und dem Ansinnen einer Frau aus Ettlingen bei Karlsruhe eine Absage erteilt. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass die Esel tatsächlich nicht kommen.
„Die Anfrage ist etwas absurd“, sagte Bürgermeister Bernd Gombold in der Sitzung. Auf dem Grundstück in der Gartenstraße, das Walter Stroppel für mehr als 300000 Euro im Internet anbiete, sollen dem Wunsch der Frau zufolge sechs Esel untergebracht werden. Gombold machte kein Hehl aus seiner Ablehnung. „Für mich ist das nicht schön. Man stelle sich vor, auf dem benachbarten Friedhof ist Beerdigung, und die Esel brüllen um die Wette.“Er könne nur empfehlen, die Voranfrage abzulehnen.
Allerdings musste er auch zugeben, dass es im Fall der Fälle schwierig werden könnte. Aktuell seien Rinder des Inzigkofers Erwin Stroppel, Bruder des Verkäufers, auf der Wiese, sie werde also ohnehin schon landwirtschaftlich genutzt. Sollten also sowohl Verkäufer als auch die Kaufinteressenten ernst machen, „haben wir schlechte Karten“, sagte Gombold. Im Bereich der Gartenstraße seien überdies „überall landwirtschaftliche Betriebe“. Aber: „Wir müssen jetzt einfach ein Zeichen setzen.“
Das Nein des Bürgermeisters zur Eselansiedlung hat neben der zu erwartenden Geräuschkulisse auch einen ganz pragmatischen Grund. Er hoffe, dass das Grundstück – immerhin groß genug für rund drei Wohnhäuser – doch eines Tages im Sinne von Wohnbaugestaltung genutzt werden könne.
Die Ausschussmitglieder entschieden im Sinne des Bürgermeisters und lehnten die Bauvoranfrage ab. „Jetzt ist es so, dass wir der Antragstellerin in den kommenden Tagen eine E-Mail zukommen lassen werden, mit dem Inhalt, dass wir eine Eselansiedlung nicht begrüßen“, sagte Gombold am gestrigen Freitag auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Bereits am Vorabend war er davon ausgegangen, dass sich die Frau „sicher etwas anderes suchen“werde, wenn die Gemeinde nicht „ihr Placet“erteile. Ob das letzte Wort in der Sache damit gesprochen ist, bleibt abzuwarten.