Heuberger Bote

Gemeinde schiebt Eseln einen Riegel vor

Anfrage einer Frau aus Ettlingen wird abgelehnt – Letztes Wort noch nicht gesprochen

- Von Patrick Laabs

- Sechs Esel auf einer großen Wiese am Ortseingan­g von Inzigkofen – eine romantisch­e Vorstellun­g oder ein Graus? Der Technische Ausschuss hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag­abend klar positionie­rt – und dem Ansinnen einer Frau aus Ettlingen bei Karlsruhe eine Absage erteilt. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass die Esel tatsächlic­h nicht kommen.

„Die Anfrage ist etwas absurd“, sagte Bürgermeis­ter Bernd Gombold in der Sitzung. Auf dem Grundstück in der Gartenstra­ße, das Walter Stroppel für mehr als 300000 Euro im Internet anbiete, sollen dem Wunsch der Frau zufolge sechs Esel untergebra­cht werden. Gombold machte kein Hehl aus seiner Ablehnung. „Für mich ist das nicht schön. Man stelle sich vor, auf dem benachbart­en Friedhof ist Beerdigung, und die Esel brüllen um die Wette.“Er könne nur empfehlen, die Voranfrage abzulehnen.

Allerdings musste er auch zugeben, dass es im Fall der Fälle schwierig werden könnte. Aktuell seien Rinder des Inzigkofer­s Erwin Stroppel, Bruder des Verkäufers, auf der Wiese, sie werde also ohnehin schon landwirtsc­haftlich genutzt. Sollten also sowohl Verkäufer als auch die Kaufintere­ssenten ernst machen, „haben wir schlechte Karten“, sagte Gombold. Im Bereich der Gartenstra­ße seien überdies „überall landwirtsc­haftliche Betriebe“. Aber: „Wir müssen jetzt einfach ein Zeichen setzen.“

Das Nein des Bürgermeis­ters zur Eselansied­lung hat neben der zu erwartende­n Geräuschku­lisse auch einen ganz pragmatisc­hen Grund. Er hoffe, dass das Grundstück – immerhin groß genug für rund drei Wohnhäuser – doch eines Tages im Sinne von Wohnbauges­taltung genutzt werden könne.

Die Ausschussm­itglieder entschiede­n im Sinne des Bürgermeis­ters und lehnten die Bauvoranfr­age ab. „Jetzt ist es so, dass wir der Antragstel­lerin in den kommenden Tagen eine E-Mail zukommen lassen werden, mit dem Inhalt, dass wir eine Eselansied­lung nicht begrüßen“, sagte Gombold am gestrigen Freitag auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Bereits am Vorabend war er davon ausgegange­n, dass sich die Frau „sicher etwas anderes suchen“werde, wenn die Gemeinde nicht „ihr Placet“erteile. Ob das letzte Wort in der Sache damit gesprochen ist, bleibt abzuwarten.

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FOTO: EHRENFELD Der Technische Ausschuss Inzigkofen will keine Esel im Bereich des Friedhofs zulassen.

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