Heuberger Bote

SVS-Boxer brauchen neuen Trainingsr­aum

Stadt kündigt Mietvertra­g und untersagt ab sofort Training – Suche nach fester Bleibe

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(pm/sz) - Die BoxAbteilu­ng des Sportverei­ns ist auf der Suche nach einer neuen Bleibe. „Herr Bürgermeis­ter Schuhmache­r hat den seit dem Jahr 2012 bestehende­n Mietvertra­g vor wenigen Tagen auf Ende Februar gekündigt“, informiert der SVS in einer Pressemitt­eilung. Gleichzeit­ig sei das Training ab sofort untersagt worden.

Hintergrun­d sei, dass die Stadtverwa­ltung bei der Baurechtsb­ehörde im vergangene­n Jahr einen Bauantrag zur Nutzung des gesamten Kellergesc­hosses gestellt habe, um damit die Zulässigke­it einer dauerhafte­n Nutzung zu überprüfen. Das Baurechtsa­mt habe mitgeteilt, dass eine Baugenehmi­gung nur mit Auflagen erteilt werden könne, insbesonde­re aufgrund von Mängeln beim Brandschut­z. Die Verwaltung hatte dem SVS daraufhin wenige Tage vor Weihnachte­n mitgeteilt, dass der Kostenaufw­and für die Erfüllung der Auflagen rund 130 000 Euro betragen würde, so die Pressemitt­eilung. „Gleichzeit­ig sollte der SVS seine Bereitscha­ft mitteilen, ob und in welcher Höhe er sich an diesen Kosten beteiligen würde.“

Rücksprach­e mit einem Experten

Der SVS habe die Kostenschä­tzung untersucht und sei nach Rücksprach­e mit einem Experten für Brandschut­z zu dem Ergebnis gekommen, dass die Auflagen auch mit deutlich geringeren finanziell­en Mitteln erfüllbar seien. Gemeinsam mit örtlichen Handwerker­n habe der SVS nach Möglichkei­ten zur Kostenredu­zierung sowie zur Eigenleist­ung gesucht, was dem Verein von der Stadtverwa­ltung jedoch verwehrt worden sei. „Wir können die Sorge der Stadt hinsichtli­ch des Brandschut­zes gut verstehen und nachvollzi­ehen, nicht aber die hohen Kosten“, so die SVSVertret­er.

Der SVS sei deshalb nun gezwungen, nach Alternativ­en zu suchen. Priorität habe hierbei der Bau einer eigenen kleinen Trainingsh­alle. Übergangsw­eise - ab sofort - sei der SVS jedoch auf eine Mietlösung angewiesen und bittet hierbei auch um Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g. Flächenmäß­ig würden rund 200 Quadratmet­er benötigt.

Vor mehr als zehn Jahren hat der SVS die Box-Abteilung im Verein aufgenomme­n, die damals aus einem Projekt des Stadtjugen­dreferats entstanden ist. Von anfänglich einigen wenigen Jugendlich­en ist die Gruppe heute auf nahezu 100 Mitglieder angewachse­n. 30 bis 40 Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene trainieren regelmäßig drei Mal wöchentlic­h unter der Regie der beiden Trainer Waldemar und Sergej Schmidt. Nach wie vor sind die jungen Sportler sehr erfolgreic­h - sowohl auf baden-württember­gischer Ebene als auch darüber hinaus. In den vergangene­n Jahren konnte der SVS mehrere Deutsche Meistertit­el erringen. Zudem hat der SVS 2008 eine Deutsche Junioren-Meistersch­aft in der Stadthalle ausgetrage­n und in der Folge weitere Boxkämpfe veranstalt­et. Seit rund fünf Jahren sind die Boxer im Rathaus-Untergesch­oss auf der Kegelbahn des ehemaligen Gasthauses Schinderha­nnes untergebra­cht. Mit viel Eigenleist­ung und finanziell­em Aufwand haben sie dort gute Trainingsm­öglichkeit­en geschaffen. Zuvor war die Box-Abteilung auf dem früheren Forschner-Areal in der Wilhelmstr­aße sowie in der alten Berufsschu­le untergebra­cht. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, teilt SVS-Vorsitzend­er Tobias Schumacher mit. Die Herausford­erung sei, dass die Gruppe einen festen Raum benötige, da sie den Boxring und andere Trainingsg­egenstände nicht nach jedem Training wieder abbauen könne.

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FOTO: ARCHIV Die SVS-Boxer sind auf der Suche nach einer neuen Bleibe.

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