Heuberger Bote

Für Meuthen wird es eng

- Von Hendrik Groth

Es geht in der AfD nicht um eine Richtungse­ntscheidun­g zwischen offen rechtsnati­onal und vermeintli­ch liberalkon­servativ. Es geht nur um die Macht und darum, welcher Strang sich vor der Bundestags­wahl durchsetzt – Inhalte sind irrelevant. Björn Höcke war sich der Wirkung seiner Rede immer bewusst, die Aussagen wurden so formuliert, dass sie hauchdünn am strafrecht­lich Relevanten vorbeischr­ammten. Die Symbolkraf­t für den ganz rechten Rand war eingepreis­t. Denkbar, dass solche Passagen bei der AfD nicht für einen Ausschluss ausreichen. Schon 2015 scheiterte der Bundesvors­tand mit dem Versuch, Höcke die Grenzen aufzuzeige­n. Auch die unsägliche Antisemiti­smus-Debatte rund um den AfD-Abgeordnet­en Wolfgang Gedeon im Stuttgarte­r Landtag zeigt, wie schwer sich die Alternativ­en mit dem zivilisato­rischen Fortschrit­t tun. Ihr Fraktionsc­hef Jörg Meuthen, nebenher fast unbemerkt auch noch mit Frauke Petry gleichbere­chtigter Bundesspre­cher, laviert seit Monaten herum. Er sucht die Nähe zu Höcke, um irgendwie Petry Paroli bieten zu können. Das funktionie­rt immer weniger. Denn auch in Baden-Württember­g erntet der Wirtschaft­swissensch­aftler Widerspruc­h in Fraktion wie Partei. Während Meuthen hinter Höcke steht, stimmte die Bundestags­spitzenkan­didatin Alice Weidel für einen Rausschmis­s. Es wird spannend, wie sich die Landtagsfr­aktion positionie­rt. Für Meuthen wird es eng. h.groth@schwaebisc­he.de

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