Berufszweig muss Kritik ertragen können
Zum Artikel „Schlag ins Gesicht für die Landwirte“(7.2.) erreichte uns folgende Zuschrift: Haben die Bauern keinen Humor? Schon seit Jahrzehnten ist längst erkannt und beanstandet, dass zuviel Gülle auf die Wiesen aufgebracht wird mit der Folge von zu großer Nitratbelastung für das Wasser, mit der Folge von großer CO2-Belastung für die Atmosphäre und mit der Folge von großem Anteil am massiven Rückgang der Pflanzen- und Tiervielfalt innerhalb und außerhalb der Wiesen.
Ist dem Landwirtschaftsminister Peter Hauk nicht bekannt, dass die EU eine auf Milliarden bezifferte Klage gegen Deutschland eingebracht hat wegen zu hoher Nitratwerte in Flüssen, Seen und im Grundwasser, wo der zulässige Wert um bis zu 60 Prozent überschritten wird? Dazu kommen die längst bekannten Probleme der Massentierhaltung in den Käfigen und das zu verachtende Kükenschreddern. Die von der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks genannten Sprüche muss der Berufszweig ertragen können. Es steckt doch mehr als nur ein Funken Wahrheit dahinter. Nachdenken und wenn auch nur langfristiges Handeln möglich ist, ist besser als mit Kanonen gegen in Humor gefasste Wahrheiten aufzufahren. Andere Berufszweige müssen auch Kritik einstecken.
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