Musik, die keine Grenzen kennt
Adriana Burstein und Roberto Legnani bieten facettenreiches Angebot aus Klassik, Weltmusik und Eigenkompositionen
- „Ein Konzert mit Burstein und Legnani ist jedes Mal von Neuem ein Erlebnis für uns“, sagen die treuen Fans des Duos. Deshalb kommen die meisten zum wiederholten Mal ins Gewerbemuseum. Museumsleiterin Angelika Feldes begrüßte die beiden am Sonntag bereits zum achten Mal und immer wieder gern, weil sie „voller Leidenschaft und auf höchstem Niveau“spielen.
Die Cellistin Adriana Burstein und der Gitarrist Roberto Legnani haben in ihr Tourneeprogramm 2017 wieder alles hineingepackt, was „ein phänomenales Hörerlebnis“verspricht – ein facettenreiches Angebot aus Klassik, Weltmusik und formvollendeten Eigenkompositionen. Dazu gehören Meisterwerke von Isaac Albéniz, Enrique Granados oder Gaspar Sanz. Es sind leidenschaftliche Melodien, pulsierende Rhythmen und alte Stilelemente, von den beiden Musikern neu gewandet.
Es ist Musik aus dem maurischen Mittelalter, die hinführt ins 21. Jahrhundert und zwischen abendländischer, orientalischer, asiatischer und jüdischer Kultur keine Grenzen kennt. Dazu kommt, dass das von Konrad Stoll gebaute Cello und die preisgekrönte Hopf-Gitarre „La Portentosa“als Zeugnisse höchster Instrumentenbaukunst die beglückende Musik der beiden charismatischen Musiker in die höchste Liga erheben.
Mit keltischer Musik zur „Anderswelt“
Die beiden ersten Stücke „Tir Na Nóg“mit keltischer Musik stoßen bereits die Tür zu einer „Anderswelt“auf. Mit beseeltem Rauschen in der Tiefe ihres Instruments entfaltet Adriana Burstein mystische Klänge, zwischen die Roberto Legnanis virtuose Musikerhände zarte Gitarrenklänge weben.
Dann wird es mit Gaspar Sanz‘ „Vieja Castilla“und „Las Hachas“rassig-spanisch, wenn sich Cello und Gitarre betont rhythmisch ihre Bälle aus Melodien zuwerfen.
Begeistert äußert sich das Publikum in der Pause über „Ba Midbar“(„In der Wüste“). Hier hat das Duo die rund 40 Jahre dauernde Wanderschaft der zwölf israelitischen Stämme durch die Wüste in Musik umgesetzt. „Durch die formvollendete Klangmalerei habe ich die verschiedenen Wüstenstationen richtig miterleben können“, sagt eine Konzertbesucherin.
Im zweiten Konzertteil fasziniert das Duo mit den Kompositionen von Isaac Albéniz. In „Asturias“lassen die beiden musikalischen Magier die Sehnsucht nach Andalusien anklingen. „Les feuilles tombantes“lassen alte Liebesgeschichten wieder auferstehen.
„La nuit à Paris“vermittelt swingende Klänge aus der Pariser Unterwelt der 1950-er Jahre. Die alte Melodie „Dreh dich nicht um nach fremden Schatten“zieht vorbei.
Zum Schluss geben ein chinesisches Liebeslied sowie ein jüdisches Segenslied weitere Einblicke in die Vielfalt des Repertoires von Burstein & Legnani.
Der Heimatverein Spaichingen mit seinem neuen Vorsitzenden Thomas Steidle kredenzt in der Pause Getränke.