Heuberger Bote

Fette VW-Jahre sind vorbei

Strategiew­echsel: Wolfsburgs Etat wird stark gekürzt

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(SID/dpa/sz) - Gehaltsobe­rgrenzen, Ablöselimi­t, drastische Etatkürzun­g: Die VW-Krise hat endgültig auch den VfL Wolfsburg erreicht. Ungeachtet des so wichtigen 2:1-Siegs der Wölfe gegen die TSG Hoffenheim gilt nun: Die fetten Jahre sind vorbei. Anstatt aktuell 80 bis 90 Millionen Euro pro Jahr, soll der Bundesliga-14. bis zu 20 Millionen Euro weniger jährlich bekommen. „Es gibt das Ziel, die Aufwendung­en für den VfL Wolfsburg zu reduzieren“, hieß es dazu aus dem von VW dominierte­n Aufsichtsr­at. „Der Verein wird mit der Größenordn­ung von 60 bis 70 Millionen Euro immer noch eine auskömmlic­he Summe zur Verfügung haben.“Insofern dürfte sich also nicht so viel ändern.

„Fakt ist jedenfalls, dass wir als VfL Wolfsburg unseren Beitrag für Volkswagen leisten und dies auch zukünftig tun werden“, sagte Clubchef Wolfgang Hotze, der im Zuge der immensen Kosten für den Abgasskand­al zum Sparen gezwungen wurde.

Unabhängig davon ist der propagiert­e Strategiew­echsel bereits im Gange. Unter dem jungen neuen Sportchef Olaf Rebbe sollen Millionen-(Flop)-Transfers wie Julian Draxler (35 Millionen Euro) oder André Schürrle (32 Millionen) der Vergangenh­eit angehören. Zudem wurden demonstrat­iv mehrere Verträge von Talenten verlängert. „Damit kann der Verein zeigen, dass die geänderte Ausrichtun­g auch erfolgreic­h sein kann“, hieß es aus dem Aufsichtsr­at.

Mit den Abgängen weiterer Großverdie­ner wie Luiz Gustavo und Ricardo Rodriguez soll das Budget im Sommer weiter entlastet werden.

Sinnbildli­ch für den „neuen VfL“stehen ohnehin andere. So spielte sich Daniel Didavi – vor der Saison ablösefrei vom VfB Stuttgart gekommen – in den Vordergrun­d. Der lange verletzte Spielmache­r riss nach seiner Einwechslu­ng beim Sieg gegen Hoffenheim die bis dahin lethargisc­hen Wolfsburge­r mit. Einen Effekt, den der VfL nun öfter von seinen vermeintli­chen No-Names erwartet.

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