Jugendhaus bekommt strengere Hausordnung
Künftig soll striktes Alkolhol- und Rauchverbot gelten – Jugendreferenten stellen sich vor
- Ein neuer Wind in Sachen Jugendhaus und Jugendarbeit soll ab sofort in Gosheim wehen und deutliche Verbesserungen bringen, hat Bürgermeister Bernd Haller bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend versprochen, bei der er die beiden neuen Jugendreferenten Sabina Eppler und Gunter Roth vorstellen wollte. Weil Eppler durch Krankheit verhindert war, übernahm Roth die Vorstellung allein. Das Jugendhaus bekommt eine neue, strengere Hausordnung.
Seit Jahresbeginn haben alle sieben Gemeinden des Gemeindeverwaltungsverbandes Heuberg und Kolbingen einen Vertrag mit dem Haus Nazareth geschlossen, um mit neuen, vereinten Kräften in die Jugendarbeit einzusteigen. Gunther Roth und Dietmar Abt (50), der als Abteilungsleiter und Koordinator im Netzwerk des Hauses Nazareth arbeitet, stellten dem Gosheimer Gemeinderat ihr Konzept und ihre Pläne vor.
Anhand einer kleinen Bilderschau zeigte Roth auf, was sich seit dem 1. Januar im Jugendhaus getan hat. Vom Keller bis zum Dachgeschoss habe er gemeinsam mit eifrigen Jugendlichen das Haus entmüllt. Es sei ein hartes Stück Arbeit gewesen. Das beweist ein Foto vom prall gefüllten Müll-Container vor dem Jugendhaus. Die sanitären Räume, die Küche, die Bar und ein kleiner Werkraum seien gut erhalten. Den Rest, so Haller, bringe die Gemeinde wieder auf Vordermann. Gemeinderätin Susanne Hauser zeigte sich schockiert über den Zustand des Hauses, in das die Gemeinde Gosheim bisher doch schon so viel Geld gesteckt habe.
Anhand des Entwurfs einer neuen Hausordnung zeigte Abt auf, dass das Haus Nazareth mit wesentlich strengeren Regeln – striktes Alkoholverbot, Rauchverbot für Minderjährige, Lärmverordnung – die bisherigen Probleme in den Griff kriegen will. Nur die beiden Jugendreferenten haben einen Hausschlüssel. Jugendliche sind bereits ab elf Jahren ins Jugendhaus eingeladen – aber nur zu den Zeiten, wenn die Jugendreferenten anwesend sind. „Wer nach Alkohol riecht, wird weggeschickt“, so Abt. „Wir werden nicht alles erreichen, aber wir halten unsere Augen und Ohren offen und wollen Vorbilder sein“, verspricht er. „Nazarener sind bodenständig. Wir werden unsere Räume mit gut erhaltenen gebrauchten Möbeln einrichten“.
Gunther Roth ist 25 Jahre alt und wohnt in Bisingen-Thanheim. Er machte seine Ausbildung zum allgemeinen Erzieher an der Hauswirtschaftlichen Schule Albstadt-Ebingen. Auch er sammelte bereits in unterschiedlichen pädagogischen Einrichtungen, in einer Förderschule, in diversen Jugendhäusern und Zentren sowie als Schulbegleiter an einer Regelschule Erfahrungen. Roth arbeitet seit 2015 für das Haus Nazareth. Er ist jetzt als 100-Prozent-Kraft für den Heuberg als Jugendreferent tätig.
50-Prozent-Stelle
Sabina Eppler wohnt in Oberdigisheim und ist 22 Jahre alt. Sie hat ihre Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher in Tübingen gemacht und arbeitet seit 2012 für das Erzbischöfliche Kinderheim Haus Nazareth in Sigmaringen.
Die neue Gosheimer Jugendreferentin war bereits in unterschiedlichen pädagogischen Kinder- und Jugendeinrichtungen wie Tagesgruppen, verlässlichen Ganztagesschulen, Jugendbüros und in der sozialen Gruppenarbeit tätig. Eppler arbeitet zu 50 Prozent als Jugendreferentin auf dem Heuberg und zu 50 Prozent in Schömberg.