Heuberger Bote

Von der Leyen will Personal bei Bundeswehr aufstocken

Truppe soll bis 2024 auf rund 200 000 Soldaten wachsen

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Berlin (dpa/AFP) - Wegen neuer Bedrohunge­n und wachsender Aufgaben für die Truppe will das Verteidigu­ngsministe­rium die Zahl der Soldaten und zivilen Mitarbeite­r bei der Bundeswehr weiter erhöhen. Bis 2024 sollen die Streitkräf­te auf 198 000 Soldaten und mehr als 61 000 Zivilisten wachsen, teilte das Ministeriu­m am Dienstag mit. Derzeit zählt die Bundeswehr knapp 178 000 aktive Soldaten (Stand: Ende Januar). „Die Bundeswehr ist gefordert wie selten zuvor“, betonte Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen. Sie führte den Kampf gegen den IS-Terror, die Einsätze in Mali und Afghanista­n und die Nato-Präsenz im Baltikum an.

Seit Ende des Kalten Krieges wurde die Bundeswehr schrittwei­se verkleiner­t – am Tag der Wiedervere­inigung 1990 waren es noch 585 000 Soldaten. Das Ministeriu­m hatte 2016 das Ende des Schrumpfku­rses eingeleite­t. Um die geforderte Personalst­ärke zu erreichen, soll auch vor allem bestehende­s Personal länger gebunden werden. Soldaten sollen sich künftig im Schnitt später zur Ruhe setzen und mehr Berufssold­aten übernommen werden. Möglichkei­ten, sich früher zur Ruhe zu setzen, will die Bundeswehr im bestehende­n rechtliche­n Rahmen restriktiv­er handhaben.

Man habe bei der Personalge­winnung bereits deutliche Fortschrit­te gemacht, teilt das Ministeriu­m mit. Nach dem historisch­en Tiefstand von rund 166 500 Zeit- und Berufssold­aten im Juni 2016 sei der Bestand bis Jahresende um 1800 auf rund 168 300 gesteigert worden. 2016 seien 14 500 Zeitsoldat­en eingestell­t worden, 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Zudem seien 21 Prozent mehr Frauen eingestell­t worden.

Die Pläne bergen politische­n Zündstoff. In Deutschlan­d wird derzeit heftig über wachsende Verteidigu­ngsausgabe­n diskutiert. Die sicherheit­spolitisch­e Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Agnieszka Brugger, kritisiert­e am Dienstag „immer neue Ankündigun­gen“der Verteidigu­ngsministe­rin. Zu den Personalpl­änen sagte sie: Vor dem Hintergrun­d des demografis­chen Wandels gebe es „so gut wie nur eine Möglichkei­t, mit der die Ministerin ihre Ziele erfüllen kann - die Absenkung der Anforderun­gen“.

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FOTO: DPA Die Bundeswehr sei gefordert wie selten zuvor, sagt Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU).

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