Heuberger Bote

Produktion ohne Jobs

Industrie 4.0 bringt klassische Fabriken nach Deutschlan­d zurück, in denen Roboter arbeiten

- Von Tobias Hanraths

- Geht es um die Digitalisi­erung der Arbeitswel­t, dann meistens im Zusammenha­ng mit dem drohenden Abbau von Arbeitsplä­tzen. Das Zauberwort Industrie 4.0 könnte aber auch dafür sorgen, dass in Deutschlan­d wieder mehr produziert wird. Doch entstehen dadurch neue Jobs?

Ausgerechn­et Turnschuhe: In Fernost für wenig Geld zusammenge­näht, im Container massenhaft nach Europa verfrachte­t und hier als teures Lifestyle-Produkt verkauft, sind Sneaker vielleicht das Symbol der globalisie­rten Produktion von Konsumgüte­rn. Da hat es schon eine gewisse Bedeutung, dass gerade dieses Symbol künftig wieder in Deutschlan­d produziert wird: In Ansbach baut Adidas gemeinsam mit Oechsler Motion die erste sogenannte Speedfacto­ry auf. Ab dem Sommer sollen hier auf 3600 Quadratmet­ern Turnschuhe für Deutschlan­d und Europa gefertigt werden.

Die 160 Angestellt­en fassen die Schuhe dabei in der Regel erst zur Endkontrol­le an. Vorher dominieren Roboter den Prozess, darunter klassische Strickmasc­hinen für den Stoff, aber auch eine Art 3D-Drucker für die Sohle. Damit ist die Speedfacto­ry ein gutes Beispiel für Industrie 4.0, also für Vernetzung, Digitalisi­erung und Automatisi­erung von Produktion. Und vielleicht für eine Rückkehr von Fabriken, die einst in Billiglohn­länder abgewander­t waren.

Investitio­n in Hard- und Software

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FOTO: IMAGO Wenn Roboter einen Großteil der Arbeit machen, spielen die Lohnkosten keine so große Rolle mehr. Die Maschine wird zu einem wesentlich­en Kostenfakt­or – egal, wo sie steht.

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