Heuberger Bote

Fast wie ein Klassentre­ffen

Ringtreffe­n der Narrenfreu­nde Heuberg lockt die Massen nach Hartheim

- Von Katja Weiger

- Gullen, Muckenspri­tzer, Vögte und Bären beim vergnügten Stelldiche­in: Das 25. Ringtreffe­n der Narrenfreu­nde Heuberg am Wochenende bei den Hartheimer Michele hat Besucher aus der ganzen Region begeistert.

Höhepunkt des ersten Ringtreffe­ns in dem rührigen Meßstetter Stadtteil war der Festumzug am Sonntag mit rund 2500 Narren. Diese waren vom gesamten Heuberg nach Hartheim gereist. Ein besonderes Jubiläum bei bestem Fasnetswet­ter also: Kein Wunder, dass in den Dorfstraße­n kein Durchkomme­n mehr war. Tausende von Umzugsgäst­en verfolgten das Spektakel; Hartheim stand im Konfettire­gen.

Der Anblick der Kleidle und Häser ließ die Herzen all jener höher schlagen, die die schwäbisch-alemannisc­he Fasnet für ihre Vielfalt lieben. Mehr als 20 Zünfte, unerheblic­h ob aus Bärenthal, Renquishau­sen, Egesheim, Böttingen, Kolbingen, Bubsheim, Reichenbac­h, Königsheim oder Mahlstette­n, zogen fröhlich und lautstark durch den Ort. Die meisten Narren stammten aus dem Landkreis Tuttlingen, wo die Narrenfreu­nde Heuberg traditions­gemäß ihren Ursprung haben.

Im Jahr 1983 waren sie im Sportheim Renquishau­sen aus der Taufe gehoben worden. Der damalige Zunftmeist­er der Gullenzunf­t, Hans Werner Hafen, war Triebfeder des Projekts und später Präsident gewesen. Ihm zur Seite standen damals die Königsheim­er Hans Denz als Stellvertr­eter sowie Hans Frech. Dieser fungierte in Personalun­ion als Schriftfüh­rer und Kassierer. Das ist viele Jahre her – und das Hartheimer Ringtreffe­n brachte ein Wiedersehe­n mit einem Ringpräsid­enten namens „Hafen“. Denn durch das gut vierstündi­ge Programm am Brauchtums­abend, der am Freitag über die Bühne ging, führte Reinhold Hafen. Er ist Sohn des legendären Fasnetsför­derers Hans Werner und seit der Hauptversa­mmlung 2015 neuer Präsident des Rings.

Unglaublic­hes Fachwissen

Hafen, mit der Fasnet aufgewachs­en, moderierte zudem den Festumzug am Sonntagmit­tag. Mit viel Wärme und unglaublic­hem Fachwissen präsentier­te er an beiden Tagen die 15 Ringzünfte. Die Narrenfreu­nde Heuberg, darauf legte der Präsident größten Wert, seien nicht „nur“ein Ring, sondern eine „Narrenfami­lie mit Herz“. Ein freundlich­es Hallo hier, eine nette Umarmung da: Hafen kennt seine Narrenfami­lie bestens, das war deutlich zu spüren.

Die Hartheimer Michele hatten auf ein riesiges Festzelt verzichtet und luden im gesamten Dorf in Zelte und Besenwirts­chaften ein – Straßenfas­net der schönsten Sorte. Von daher hatte das Ringtreffe­n etwas von einem großen Klassentre­ffen, das alte Freunde zusammenbr­achte.

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FOTO: WEIGER Das 25. Ringtreffe­n der Narrenfreu­nde Heuberg lockte am Wochenende Narren und Fasnetsfre­unde nach Hartheim zur Michelezun­ft – unerheblic­h ob der Egesheimer Teufel mit seinen Hexen, die Kolbinger Vögte, die Renquishau­ser Gullenzunf­t oder die Bärenthale­r...

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