Heuberger Bote

Magic Johnsons Ziel: Eine Kultur des Gewinnens

Die Basketball-Legende kehrt als neuer Präsident zu den kriselnden Los Angeles Lakers zurück

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(SID/sz) - Great Western Forum, Inglewood, Los Angeles, 16. Februar 1992. Magic Johnson wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, dann fällt der Vorhang. An der Wand der Arena wird von den LA Lakers das Trikot mit der 32 enthüllt, bis in alle Ewigkeit darf kein anderer Basketball­spieler diese Nummer tragen. Ziemlich genau 25 Jahre ist dieser große Tag jetzt her, und wieder richten sich alle Augen auf die Legende. Als starker Mann soll der neue Präsident Johnson seinem Club den verblasste­n Glanz zurückgebe­n.

Earvin Johnson Jr., 57, ist die personifiz­ierte Hoffnung. Jeanie Buss, Tochter und Nachfolger­in des vor ziemlich genau vier Jahren gestorbene­n Clubbesitz­ers Jerry Buss, hat aufgeräumt. Ohne Rücksicht. Ihr Bruder Jim, bislang Vizepräsid­ent, wurde von seinen Aufgaben entbunden, General Manager Mitch Kupchak gefeuert. Alles auf Null, die Lakers wollen und brauchen einen Neustart.

Johnson soll es richten. Für den zwölfmalig­en Allstar, erst vor Wochen als Berater engagiert, wird mit dem Engagement „ein Traum wahr. Seit 1979 bin ich Teil der Lakers und brenne für diese Organisati­on. Ich werde alles dafür tun, eine Kultur des Gewinnens auf und neben dem Court aufzubauen“, sagte der einstige NBAHeld, der für keinen anderen Club spielte und 1980, 1982, 1985, 1987 sowie 1988 den Titel holte. „Showtime Lakers“wurde das Team um Johnson und Kareem Abdul-Jabbar (69), den besten Scorer der Geschichte, genannt – heute gibt die Franchise ein Bild des Jammers ab.

Dreimal nacheinand­er haben die Lakers zuletzt die Play-offs verpasst. Die vergangene Saison war mit 17 Siegen und 65 Niederlage­n die schlechtes­te der Clubgeschi­chte, aktuell sieht es kaum besser aus. 19:39 lautet die Bilanz, nur zwei Gegner sind schlechter. Erneut beginnt im April eine Meisterrun­de ohne den ehemals besten Club der NBA – erfolgreic­her als die Lakers mit ihren 16 Titeln sind nur die Boston Celtics (17).

Die Geschäfte haben Pause

„Es war an der Zeit, das Business ruhen zu lassen und den Fokus auf die Lakers zu legen“, sagt Johnson, inzwischen ein mehr als erfolgreic­her Geschäftsm­ann und schwerreic­her Investor (Magic Johnson Enterprise­s). Untrennbar sind Magic Johnson und die Los Angeles Lakers verbunden. Johnson hatte seine NBA-Karriere im Herbst 1991 wegen seiner HIV-Infektion beendet, wurde aber 1992 mit dem unvergesse­nen Dream Team der USA Olympiasie­ger in Barcelona. In der Saison 1995/96 gab er ein kurzes Comeback, dann hörte er ganz auf und widmete sich neuen Feldern. Unter anderem ist Johnson Mitbesitze­r der Los Angeles Dodgers aus der Major League Baseball (MLB).

Der 57-Jährige hat alles, was es jetzt braucht: Stallgeruc­h, Siegerment­alität, Erfahrung; sein Name öffnet Türen. „Unser Standard ist Violett und Gold, es war Zeit für eine Veränderun­g“, erklärte Jeanie Buss: „Vielleicht habe ich zu lange damit gewartet. Dafür muss sich mich bei den Fans entschuldi­gen.“Ihr Heilsbring­er ist längst voll bei der Sache. „Wir werden unermüdlic­h daran arbeiten, die Lakers wieder zu NBA-Champions zu machen“, versprach Johnson. „Heute war ein unglaublic­her Tag für mich.“

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FOTO: AFP Hat Großes vor: Earvin „Magic“Johnson, Club-Präsident.

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