Windkraftgegner: Bauwerke sind riesig
Dreizler: Politischer Fokus liegt viel zu stark auf Erzeugung statt Energie-Einsparung
(pm/sz) Zu unserer, die Positionen gegenüberstellenden Berichterstattung, zum Thema Windkraft im Bereich Dreifaltigkeitsberg („Broschüre zum Thema Windkraft schreckt Bürger auf“), meldet sich der für die Broschüre verantwortlich zeichnende Daniel Dreizler noch einmal zu Wort.
Der Vertreter der Windkraft-Firma Enercon weist den Vorwurf, die Visualisierungen seien auf der Basis von Aufnahmen gemacht, die nicht dem menschlichen Auge entsprechen, zurück. „Die vordringlichste Frage ist, ob die von uns gezeigten Visualisierungen maßstäblich richtig sind? Ja, die Visualisierungen wurden korrekt von einem anerkannten Landschaftsarchitekten erstellt. 230 Meter hohe Bauwerke sind riesig.“Wegen der exponierten Lage im Rücken des Dreifaltigkeitsberges würden sie besonders störend wirken, so Dreizler. „Die drehenden Rotoren überstreichen eine Fläche größer als ein Fußballfeld.“
Kontrovers ist auch die Frage ob zwei oder vier Windräder. Ursprünglich hatte enercon vier Windräder vorgeschlagen. Bei der Bürgerinformation am 23. November 2016 enthielt die gezeigte Präsentation nur noch zwei. Aber: „In den Aushängen wurden weiterhin vier gezeigt“, so Dreizler. „Ist das die Salami-Taktik, mit der wir Bürger langsam herangeführt werden sollen? (...) Wo einmal Windkraftwerke stehen, die Infrastruktur vorbereitet ist, der Artenschutz gebeugt und die Bürgerbedenken gebrochen sind, dort ist die Erweiterung mit weiteren Windkraftwerken leicht zu bewerkstelligen.“
Zum Thema Schall müsse gesagt werden, dass viel Lärm durch die Flügelspitzen erzeugt wird. Diese rasten mit bis zu 280 Stundenkilometern in etwa 88 Metern Höhe über dem Boden.“Und: „Warum klagen tausende Menschen über wummernden Lärm von angeblich „nicht hörbaren“Windkraftwerken?“
Dreizler bezeichnet außerdem „das reflexartig vorgetragene ,Atomkraft-Nein-Danke! Lieber Windkraft’“nicht als Ausweg. Der Atomausstieg sei beschlossen und für den Atommüll bräuchten wir Lösungen, ob mit oder ohne Windkraft. Eine dauerhafte Stromversorgung, die den heutigen Lebensstandard sichere, lasse sich aber bei weitem nicht mit Windkraftwerken bauen. Die Energiewende sei gut gemeint, aber schlecht gemacht. Der politische Fokus liege viel zu stark auf der subventionierten Energie-Erzeugung anstatt auf der Energie-Einsparung.
„Zusammen mit vielen anderen mache ich mir zu Recht Sorgen um unsere Gesundheit, um die Vielfalt unserer Fauna und um die besondere Landschaft mit dem Kloster Dreifaltigkeitsberg. Diese schwerwiegenden Gründe sprechen gegen den Bau der Windkraftwerke in Balgheim. „Wir werden weiter sachlich, konstruktiv und mit allen demokratischen Mitteln dafür arbeiten, dass auch in Balgheim die richtigen Entscheidungen getroffen werden.“