Rathaus ist in Narrenhand
In Talheim werden auch Schule und Kindergarten befreit
- Die fehlende Festhalle ist das zentrale Thema am Schmotzigen Dunschtig in Talheim gewesen. Schon am Morgen, als die Talheimer Lupfengeister das Rathaus stürmten, war die Halle in aller Munde. Die Talheimer Närrin Suse Tomasino hatte einen Rückblick über 20 Jahre „Lupfengoaschder“verfasst. In ihrem Bogen in die Gegenwart ließ sie den späten Baubeginn der Sanierungsarbeiten nicht unerwähnt.
Bürgermeister Martin Hall konterte mit dem Trost, dass die Narren in Durchhausen „Asyl“gefunden hätten. Nach der Forderung von Seiten der Narren und der Gegenwehr des Bürgermeisters, rückte dieser den Rathausschlüssel doch heraus und die Narren übernahmen das Regiment.
Die Kinderfasnet musste in diesem Jahr leider ausfallen. Familie Müller hatte sich aber bereit erklärt, die Halle ihrer Zimmerei zur Verfügung zu stellen. Doch der Weg dorthin, entlang der Ortsdurchfahrtsstraße bis ans Ortsende, schien den Lehrerinnen der Grundschule und den Erzieherinnen des Kindergartens zu riskant. So teilten sich die Narren auf. Eine Gruppe befreite die Schüler und die andere Gruppe ging in den Kindergarten.
Bei strahlendem Sonnenschein warteten die Schüler im Schulhof auf die Ankunft der trommelnden Hästräger. Sie hatten ein Lied und einen Tanz vorbereitet. Für den Nachmittag lud der Vorsitzende Hans Joachim Micks die Kinder ein, zum Schmücken des Narrenbaumes zu kommen. Bei fröhlichen Tänzen hatten die als Drachen, Prinzessinnen, Clowns und Spiderman verkleideten Kindergartenkinder ihren Spaß und die Scheu vor den Masken verflog im Nu.
Gegen 16 Uhr fanden sich etwa 20 Kinder ein, um den Narrenbaum mit Luftballons und Bändern aus Krepppapier zu verzieren. Trotz des starken Windes wurde der Baum aufgestellt. Feuerwehrkommandant Thomas Irion, der mit seinen Leuten für die Sicherung zuständig war, sagte: „Ganz einfach war es nicht, doch wir konnten das Baumstellen noch vertreten.“
Mit Applaus von den Zuschauern wurde die Leistung anerkannt. Die Narren freuten sich über die im Wind flatternden Bänder und Ballons. Feuerwehr und Handwerker erhielten ihr wohlverdientes Handwerkervesper in der Schulküche. Die Mitglieder des Narrenvereins trafen sich zu einem geselligen Beisammensein im Vereinsraum.