Heuberger Bote

Rathaus ist in Narrenhand

In Talheim werden auch Schule und Kindergart­en befreit

- Von Silvia Müller

- Die fehlende Festhalle ist das zentrale Thema am Schmotzige­n Dunschtig in Talheim gewesen. Schon am Morgen, als die Talheimer Lupfengeis­ter das Rathaus stürmten, war die Halle in aller Munde. Die Talheimer Närrin Suse Tomasino hatte einen Rückblick über 20 Jahre „Lupfengoas­chder“verfasst. In ihrem Bogen in die Gegenwart ließ sie den späten Baubeginn der Sanierungs­arbeiten nicht unerwähnt.

Bürgermeis­ter Martin Hall konterte mit dem Trost, dass die Narren in Durchhause­n „Asyl“gefunden hätten. Nach der Forderung von Seiten der Narren und der Gegenwehr des Bürgermeis­ters, rückte dieser den Rathaussch­lüssel doch heraus und die Narren übernahmen das Regiment.

Die Kinderfasn­et musste in diesem Jahr leider ausfallen. Familie Müller hatte sich aber bereit erklärt, die Halle ihrer Zimmerei zur Verfügung zu stellen. Doch der Weg dorthin, entlang der Ortsdurchf­ahrtsstraß­e bis ans Ortsende, schien den Lehrerinne­n der Grundschul­e und den Erzieherin­nen des Kindergart­ens zu riskant. So teilten sich die Narren auf. Eine Gruppe befreite die Schüler und die andere Gruppe ging in den Kindergart­en.

Bei strahlende­m Sonnensche­in warteten die Schüler im Schulhof auf die Ankunft der trommelnde­n Hästräger. Sie hatten ein Lied und einen Tanz vorbereite­t. Für den Nachmittag lud der Vorsitzend­e Hans Joachim Micks die Kinder ein, zum Schmücken des Narrenbaum­es zu kommen. Bei fröhlichen Tänzen hatten die als Drachen, Prinzessin­nen, Clowns und Spiderman verkleidet­en Kindergart­enkinder ihren Spaß und die Scheu vor den Masken verflog im Nu.

Gegen 16 Uhr fanden sich etwa 20 Kinder ein, um den Narrenbaum mit Luftballon­s und Bändern aus Krepppapie­r zu verzieren. Trotz des starken Windes wurde der Baum aufgestell­t. Feuerwehrk­ommandant Thomas Irion, der mit seinen Leuten für die Sicherung zuständig war, sagte: „Ganz einfach war es nicht, doch wir konnten das Baumstelle­n noch vertreten.“

Mit Applaus von den Zuschauern wurde die Leistung anerkannt. Die Narren freuten sich über die im Wind flatternde­n Bänder und Ballons. Feuerwehr und Handwerker erhielten ihr wohlverdie­ntes Handwerker­vesper in der Schulküche. Die Mitglieder des Narrenvere­ins trafen sich zu einem geselligen Beisammens­ein im Vereinsrau­m.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Die Talheimer Schulkinde­r warten sehnlichst auf dem Pausenhof auf die Narren.
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