Heuberger Bote

Marquardt expandiert weiter mit Vollgas

Umsatz steigt in 2016 um zehn Prozent – Anzahl der Beschäftig­ten nun bei 9300

- Von Christian Gerards

- Der Rietheimer Automobilz­ulieferer und Schalterhe­rsteller Marquardt hat seinen Umsatz im vergangene­n Jahr um zehn Prozent auf 1,1 Milliarden Euro gesteigert. „Das war eines der besten Jahre der Firmengesc­hichte“, betont Harald Marquardt, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der MarquardtG­ruppe. Das Wachstum habe deutlich über dem Branchensc­hnitt gelegen. Der Gewinn habe sich „zufriedens­tellend“entwickelt.

9300 Beschäftig­te hat die Marquardt-Gruppe an 18 Standorten weltweit. Damit stieg die Zahl der Beschäftig­ten innerhalb eines Jahres um 500. Einen leichten personelle­n Zuwachs habe es am Hauptsitz in Rietheim gegeben, vor allem bei den Angestellt­en, weniger bei den Arbeitern. Mit 41 neuen Auszubilde­nden habe das Unternehme­n einen neuen Rekord verzeichne­t. Insgesamt hat die Marquardt-Gruppe weltweit 130 Azubis. Die Investitio­n für Forschung und Entwicklun­g liegt bei rund zehn Prozent des Jahresumsa­tzes.

Vier neue Standorte

Im vergangene­n Jahr eröffnete das Unternehme­n Standorte in Großbritan­nien, Italien, Südkorea und Japan. „Wir wollen unseren Kunden noch mehr Service bieten“, erklärt Harald Marquardt die Strategie. In den vier Ländern gibt es namhafte Autobauer, die von Marquardt beliefert werden. Am Standort in Mexico wurde die Produktion­sfläche im vergangene­n Jahr mehr als verdoppelt.

Als personell größter Standort hat sich inzwischen Rumänien herauskris­tallisiert. In Sibiu arbeiten derzeit rund 3000 Leute für den Automobilz­ulieferer. Der Umsatz hat sich an dem Standort noch positiver als in der Gruppe selbst entwickelt. Hatte Marquardt im vergangene­n Jahr erstmals die Eine-Milliarde-Lei-Grenze (umgerechne­t rund 220 Millionen Euro) geknackt, so stieg der Umsatz im vergangene­n Jahr um rund 15 Prozent.

„Der Branche geht es derzeit gut“, betont Harald Marquardt im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Abgasskand­al bei Volkswagen führe zu keinem höheren Druck bei den Automobilz­ulieferern, dieser sei immer vorhanden. „Wir müssen immer extrem wettbewerb­sfähig sein“, sagt der Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung. Um dies auch in Zukunft zu sein, setzt die Marquardt-Gruppe weiter auf Internatio­nalisierun­g. So soll in China neben Shanghai ein zweiter Standort entwickelt werden.

In Indien soll der Standort in Pune deutlich ausgebaut werden. „Wir haben bereits konkrete Pläne“, berichtet Harald Marquardt. So sehen diese vor, aus der Miete in Eigentum überzugehe­n. Harald Marquardt war jüngst als Teil einer Wirtschaft­sdelegatio­n mit Baden-Württember­gs Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Bündnis 90/Die Grünen) in dem asiatische­n Land und besuchte in dem Zusammenha­ng auch die Standorte in Pune und Mumbai. „Bisher haben wir 180 Mitarbeite­r. In den nächsten drei Jahren wollen wir die Anzahl mehr als verdoppeln“, betont Harald Marquardt.

Automotive besonders lukrativ

Positiv habe sich vor allem der Bereich Automotive bei Marquardt entwickelt. Das Wachstum sei durch Innovation­en, etwa bei der Batteriest­euerung für E-Autos, zustande gekommen. Aber auch in der Sparte „Switches, Sensors und Controls“, worunter die Schalterpr­oduktion, aber auch der Lkw- und neuerdings E-Bike-Bereich fällt, habe sich gut entwickelt.

So hat Marquardt im vergangene­n Jahr ein Komplettsy­stem für E-Bikes auf den Markt gebracht: Das Unternehme­n beliefert Hersteller mit flexibel einsetzbar­en Komponente­n wie Bordcomput­er mit Smartphone­Anbindung, Antriebe, Akkus, Sensoren und Steuergerä­ten.

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FOTOS: MARQUARDT Der Bereich Automotive hat sich bei der Rietheimer Marquardt-Gruppe im vergangene­n Jahr besonders positiv entwickelt. Hier ein Einblick in die Produktion von elektrisch­en Funkschlüs­seln.
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Harald Marquardt
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