Das Herz ist der Kaiser
Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps
- Das Herz ist unser wichtigstes Organ zur Regulierung von Körper, Geist und Seele. Das ist allemal ein Grund, sich mit diesem Organ, auch in närrischen Zeiten, zu beschäftigen, weil es bei der richtigen Pflege und der Berücksichtigung von ein paar Tipps fast nie, und das ein Leben lang, Probleme macht. Wer auch schon in jungen Jahren etwas für diesen wichtigen Allrounder tun will, kann noch heute damit anfangen. Es ist allerdings nie zu spät.
Unser Herz in Zahlen: Am 21. Tag nach der Befruchtung beginnt das Herz eines Embryos zu schlagen. Das Herz eines Erwachsenen schlägt etwa 70 Mal in der Minute, 4200 Mal pro Stunde, 37 Millionen Mal pro Jahr und 2,6 Milliarden Mal in 70 Jahren. Bei jedem Schlag pumpt das Herz 70 Milliliter Blut in den Kreislauf, das sind in der Minute rund fünf Liter, in der Stunde 295 Liter und pro Tag mehr als 7000 Liter. In 80 Jahren sind das 210 Millionen Liter Blut.
Das Herz ist der Kaiser – so lautet in der traditionellen chinesischen Medizin die Regel. Ist der Kaiser in Harmonie, ist das ganze Land (der Körper) in Harmonie. Das heißt, Yin und Yang sind im Gleichgewicht.
Von Luftnot bis Beklemmungen
Erschöpfung, Luftnot, Probleme mit dem Blutdruck, Durchblutungsstörungen, Beklemmungen, Herzrasen, Schlafprobleme, Herzrhythmusstörungen, verengte Blutgefäße, Wassereinlagerungen oder Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule können Anzeichen für eine unzureichende Energieversorgung des Herzens sein. In dieser Situation kann der „Kaiser“seine Aufgabe nicht mehr zuverlässig erfüllen – etwa die Versorgung des Körpers mit Blut (Sauerstoff, Nährstoffen, Hormonen), den Abtransport von Kohlendioxid oder die Regulation des Wärmehaushalts.
Die wichtigste Aufgabe Ihres Therapeuten ist, die Ursache der vorliegenden Energiefluss-Störungen zu ermitteln. Richtlinie ist die Behandlung der Energie-Leitbahnen (Meridiane). So kann man den Energiefluss wieder in Schwung bringen. Als Herrscher der Organe beeinflusst das Herz auch alle anderen Systeme, insbesondere die Yin-Organe (Leber, Milz/Pankreas, Bauchspeicheldrüse, Lunge und Niere). Das Herz gilt als Herberge des Geistes, ist bedeutsam für Prozesse wie Lernen, Denken, Erinnern und Fühlen und wirkt auch dadurch auf alle anderen Organsysteme.
Auch in der närrischen Zeit kann man vernünftig, also herzfreundlich, leben, indem man mehr Farbe, mehr Fisch und mehr frische Kräuter auf den Tisch bringt. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Rauchen bei mäßigem Alkoholgenuss ist ein gutes Nebeneinander von Arbeit und Entspannung. Das reicht vielfach, um Herz und Kreislauf gesund zu halten. Vor allem der Abbau überflüssiger Pfunde kommt jeder Art von HerzKreislauf-Erkrankungen zugute. Mit der Umstellung auf eine ausgewogene, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung (und etwas Geduld) verringern sich Gewicht und Körperumfang zwar langsam, jedoch nachhaltig. Pflanzliche Nahrung ist pure Herzmedizin. Bereits 200 Gramm Obst und Gemüse täglich senken das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich. Je abwechslungsreicher das Obst und Gemüse auf Ihrem Teller, desto größer ist die Palette an wertvollen Bio-Stoffen.
Welche Fette sind wertvoll? Fette sind eine Kombination aus gesättigten, sowie einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die letztgenannten sind lebenswichtige Stoffe, die der Körper nicht selbst bilden kann. Sie werden zur Erhaltung der Körperfunktionen benötigt und sind beispielsweise reichlich in Pflanzenölen enthalten. Herzfavoriten sind Raps- und Sonnenblumenöl, aber hauptsächlich Leinöl. Die Omega3 Fettsäuren senken das LDL-Cholesterin, weiten die Blutgefäße und verhindern das Verklumpen der Blutplättchen. Faustregel: Greifen Sie seltener zu Fleisch und fetthaltigen Speisen, dafür öfter zu Fischgerichten (vorzugsweise Scholle, Forelle, Kabeljau, Seelachs). Ein bis zwei Mal pro Woche genossen kann Fisch, gerade bei Arteriosklerose oder erhöhtem Cholesterin, einen positiven Beitrag leisten. Chips, verschiedene Wurstsorten mit mehr als 20 Prozent Fett (etwa Salami oder Leberwurst), Mayonnaise sowie Butter, Sahne und Käsesaucen sollten Sie, im Interesse der Blutfette, seltener essen.
Setzen Sie bewusst mehr Gewürze und frische Kräuter in der Küche ein, zumal viele Lebensmittel an sich schon viel Salz enthalten. Besonders salzhaltige Speisen, wie Fisch- oder Fleischkonserven, Schinken, Schmelzkäse oder Fertiggerichte, sollten Sie nach Möglichkeit meiden.
Am besten fangen Sie im Frühling mit einem kleinen Kräutergarten auf der Fensterbank oder dem Balkon an. Wegen ihres hohen Mineralstoffund Vitamingehaltes leisten Kräuter einen wichtigen Beitrag zur gesunden Ernährung. Damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben, die Kräuter immer frisch ernten und verwenden.
Sport in geeigneter Form verbessert Ihre Leistungsfähigkeit und kann sich auch positiv auf den Herzkreislauf auswirken. Außerdem ist sportliche Betätigung ein guter Weg, um überflüssige Pfunde loszuwerden, besonders Ausdauersport-Arten wie Fahrrad fahren, Walking, Schwimmen, Tanzen oder Wandern. Bevor sie ihr persönliches FitnessProgramm aufnehmen, sprechen Sie mit Ihrem Therapeuten, der Ihnen zeigt, wie einfach dies zu bewerkstelligen ist.