Gestandene Mannsbilder seifen sich ein
Zunftball der Denkinger Narren liefert kurzweiliges Non-Stop-Programm
DENKINGEN - Jubel, Trubel, Heiterkeit hat beim Zunftball der Narrenzunft in der Mehrzweckhalle geherrscht. Ein bunt kostümiertes närrisches Volk amüsierte sich bis weit nach Mitternacht. Mit einem kurzweiligen Non-Stop-Programm der Aktiven, durch das Moderator Jürgen Thieringer führte, traf die Narrenzunft voll ins Schwarze der Stimmungsdrehscheibe und sorgte mit Musik, flotten Tänzen, Schunkelrunden und Klamauk für viel Spaß und Unterhaltung.
Traditionsgemäß begann das Spektakel mit dem Einmarsch der Kindergarde, Garde, Räte und einer großen Narrenschar. „Wir sind doch recht froh, dass es einmal im Jahr ein Zunftball geit“, betonte Zunftmeister Thieringer in seiner Begrüßung der Narren und der hochwohlgeborenen Obrigkeiten, die es sich nicht nehmen ließen, dabei zu sein. Einige meinten sogar, dass das SWR auch beim Zunftball anwesend sei, weshalb ein „vornehmer Auftritt“Aufmerksamkeit erwecken sollte.
Unter der Leitung von Inge, Anina und Ute bewies die Kindergarde, dass sich die „Große“Garde keine Sorgen um ihren Nachwuchs zu machen braucht. Mit Feuereifer zeigten die kleinen Gardeoffiziere, wie hoch sie ihre Beine brachten.
„Jetzt ist der Teufel los“, sang Musikus Harold Merkx zur Einstimmung auf den Auftritt der Rekruten des Jahrgangs 1998. Fahne schwingend, mit Krach und schrillen Pfeifen bestätigten sie in einem Prolog, dass sie die Tradition des Rekrutenwagens (auch ohne Musterung) beibehalten wollen. Sie sahen dies als Pflicht, denn Fasnet sei nur einmal im Jahr.
Das Dorfgeschehen nahmen Jürgen und Rebecca gekonnt aufs Korn. Dabei bekamen in amüsanter Weise Obernarr Lothar, Birgit und Herlinde sowie Gemeinderat Kauth ihr Fett weg. Die Hauptsache bildete der voreilige Abriss des Bauhofs, der für viele Vereine eine gute Unterkunft hätte bieten können. Dann traf Popstar Falco auf sein 200 Jahre früher lebendes Vorbild Wolfgang Amadeus Mozart und ließ gewisse Gemeinsamkeiten erkennen. Was die kleinen Tänzerinnen in wunderschönen Tanzkleidern um die beiden Idole zur passenden Musik vorführten, war einfach himmlisch. Slawa und Lina Weber, Wolfgang Muxell mit Cindy und Wendy standen hierbei Pate.
Nach der atemberaubenden Schunkelrunde zeigte die große Garde einen zackigen Marschtanz. Als „Fichtelberger Granatenschubser“hatten die Jungnarren die Lacher auf ihrer Seite. In bewährter Qualität, spritzig choreographiert und mit sportlichen Einlagen garniert, tanzte die Narrenzunft Showtanzdamen „Maniax“einen Old West Maniax Dance. Mit ein Glanzpunkt des Abends war die hervorragend gemeisterte „Bauernwäsche“durch die Hästräger. Bauern, wie sie leben und arbeiten, bewegten sich zwar etwas schwerfällig in ihrem Tanz, doch der anschließende kleine Strip brachte das Publikum zum Grölen, denn schließlich war eine Vollwäsche in voller Männerkleidung ein Ding der Unmöglichkeit. Es war einfach lustig, wie sich die gestandenen Männer gegenseitig einseiften.
Was die Gruppe „Jazz for fun“vom TSV mit ihrem Siegertanz „Im Kreis der Verdammten“aufs Parkett legte, war eine fantastische Leistung. Nicht nur mit Hebefiguren begeisterten die Showtanzdamen, auch ihre geschminkten Gesichter taten ein Übriges dazu. Doch auch die „Hot Wings“des Männerballetts der Narrenzunft ließen das Stimmungsbarometer in die Höhe steigen. Tollpatschig, doch genau ihres Tuns bewusst, befolgten die gelben Quietscheenten die Anweisungen von Melanie und Rebekka. Nur das bunte Finale konnte als krönender Abschluss das witzig-spritzige Programm unter dem Gejohle des närrischen Publikums toppen. Mit Harold Merkx ging die Feier bis in die frühen Morgenstunden weiter.