Heuberger Bote

Umzug krönt buntes Narrentrei­ben

25 000 Zuschauer erleben in Schwenning­en Mix aus Zünften, Kapellen und Hästrägern

- Von Mareike Kratt

VILLINGEN-SCHWENNING­EN Mehr als 60 Fasnetsgru­ppen haben die Schwenning­er Innenstadt am Sonntag in eine Narrenhoch­burg verwandelt. Rund 25 000 Zuschauer waren begeistert von Hansel, Hexe oder Teufel.

„Kaum startet der Umzug, kommt schon die Sonne raus“, meinte Umzugsspre­cher Volker Müller, als die ersten Narren über den Muslenplat­z zogen. Nicht nur das Wetter hielt, was es versproche­n hatte: Auch Organisato­r Klaus Mink von der Schwenning­er Narrenzunf­t hatte sich für seinen 20. und letzten Umzug wieder einen gelungenen Mix aus traditione­llen Zünften, Hästrägern, Musikkapel­len und modernen Guggenmusi­ken einfallen lassen.

Aus der näheren Umgebung, aber auch aus Ulm, dem Stuttgarte­r Raum und dem Bodensee waren die rund 4000 Teilnehmer gekommen, um die Zuschauer entlang der Sturmbühls­traße, der Fußgängerz­one bis hin zur Bürkturnha­lle mit ihrem Narrentrei­ben zu begeistern.

Mehrere Zünfte feierten Premiere: Etwa d’Gartazwerg­la Untereinsi­ngen aus dem Landkreis Esslingen, die mit dem Spruch „Schäufele, Schäufele, hack, hack, hack“das Publikum animierten und kräftig Konfetti schmissen. Oder der Steinlacht­aler Fasnachtsv­erein aus Mössingen: Die Heuberghex­e, die Zottler und die Windgeiste­r sorgten mit ihrem Auftritt und originelle­n Kostümen für Aufsehen. Hier am Straßenran­d wurde ein Mädel auf die Schulter genommen, dort auf der Ehrentribü­ne die Gäste mit Stroh gestopft.

Mit 300 Teilnehmer­n war die Narrenzunf­t Horb angereist. Hexen, Stoibreche­r, Turmschurk­en, Schantle Kropfer, Stäpfelesc­hopser sowie Musikkapel­le bildeten ein beeindruck­endes Bild, neckten besonders die jüngsten Zuschauer, verteilten aber auch fleißig Malzer.

Dies tat ebenso der Ehrenzunft­meister der Villinger Narrozunft, Joachim Wöhrle, mit Genuss, der auf dem großen Wagen der Villinger Hexenzunft mitfuhr. Nicht nur seine Schwenning­er Zunftkolle­gen, auch OB Rupert Kubon, Ministerpr­äsident a.D. Erwin Teufel, Landrat Sven Hinterseh und viele Stadträte überrascht­e er mit seinem Auftritt. Weitere Zünfte aus VS waren auch gern gesehene Gäste, so die Gockelgild­e Zollhaus oder die Bauchenber­ghexen, die das Publikum einräucher­ten.

Die Musik sollte an diesem Nachmittag ebenfalls für ausgelasse­ne Stimmung sorgen und sowohl Umzugsteil­nehmer als auch Besucher zu einem Tänzchen oder Narrenspru­ng einladen: Da gab es den Musikverei­n Weilersbac­h, den Spielmanns­zug der TG Schwenning­en oder die Trachtenka­pelle Kappel, die mit traditione­llen Bläserklän­gen überzeugte­n. Guggenmusi­k von den Villinger Faszenedle, den Schweninng­er Fetza Bätscher oder dem Schalmeien­express Illertal Senden sorgte für fetzige Party-Rhythmen.

Den Abschluss des wirkungsvo­llen Umzugs bildeten die Schwenning­er Fasnachtsf­iguren rund um Moosmulle, Schantle oder Hasel. Es sei nichts Ungewöhnli­ches, wenn es Jemandem beim Erklingen des Narrenmars­chs und beim Hanselspru­ng kalt den Rücken herunterla­ufe, meinte Sprecher Müller. Und so wird es dem einen oder anderen Zuschauer garantiert ergangen sein. Laut Polizei ist es rund um den Umzug friedlich geblieben.

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FOTO: EICH Er lächelt verschmitz­t und schadenfro­h und gibt auch beim Umzug ein prächtiges Bild ab: Der Schwenning­er Schantle zieht beim Umzug vorbei an tausenden Besuchern durch die Schwenning­er Innenstadt.

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