Heuberger Bote

Südwest-SPD bejubelt sich selbst

Generalsek­retärin Barley attackiert in Ludwigsbur­g Merkels „Schlafwage­n-Politik“

- Von Kara Ballarin

- Die Landes-SPD hat sich beim Politische­n Aschermitt­woch in Ludwigsbur­g vor allem selbst gefeiert. Die Sozialdemo­kraten reiten auf einer Welle der Euphorie, ausgelöst durch Kanzlerkan­didat Martin Schulz, befeuert durch steigende Umfragewer­te und 1050 Parteizugä­nge allein in Baden-Württember­g seit Jahresbegi­nn. „Es wird so weitergehe­n“, prophezeit­e Bundesgene­ralsekretä­rin Katarina Barley. „Am Aschermitt­woch ist noch lange nicht alles vorbei. Für uns geht die Party jetzt erst richtig los.“

Wahlkampf gegen die Demütigung

Landeschef­in Leni Breymaier schwor die Genossen auf den Bundestags­wahlkampf ein. „Wir sind gedemütigt worden“, sagte sie mit Verweis auf die Landtagswa­hl. „Wir haben etwas gutzumache­n.“Die Zeit neoliberal­er Politik, für die Angela Merkel stehe, müsse vorbei sein. Es brauche Sozialdemo­kratie pur, und für die stehe Martin Schulz. Und dann folgte doch noch etwas Kritik: Breymaier geißelte die grün-schwarze Landesregi­erung als „sinnentlee­rt“und warf den Grünen vor, ihre Grundsätze bei den Themen innere Sicherheit und Asylpoliti­k über Bord zu werfen. „Die Sozis fehlen bitter in der Landesregi­erung.“Die CDU, gerade auf Bundeseben­e, habe abgewirtsc­haftet. „Wir kämpfen für eine Koalition ohne CDU“, so Breymaier.

Vor der Veranstalt­ung hatte Barley Neumitglie­der begrüßt. Zu Beginn ihrer Rede widmete sie sich stellvertr­etend zwei Mitglieder­n, die schon lange dabei sind. Es sei eine große Ehre, dass der Laupheimer Ortsvorsit­zende Robert Kreklau an diesem Tag seinen 50. Geburtstag hier feiere, und dass Schorsch Sattler, Bundestags­kandidat für RottweilTu­ttlingen, genau vor 25 Jahren der SPD beigetrete­n sei.

Barley bezeichnet­e die SPD als „Bollwerk“der Demokratie gegen die Einschränk­ung von Rechten – etwa für Frauen, für die Presse oder für Arbeiter. Dagegen stehe die SPD für die Grundwerte Freiheit, Gerechtigk­eit und Solidaritä­t. Ein längeres Arbeitslos­engeld, wie von Martin Schulz ins Spiel gebracht, sei doch „nur recht und billig“. „Und die CDU spricht dabei schon wieder vom Untergang des Abendlande­s“, so Barley. Ihre Kampfansag­e an die CDU: „Die Schlafwage­n-Politik von Angela Merkel ist rum.“Damit der Zulauf zur SPD anhalte, gab sie den nach eigenen Angaben 500 Anwesenden als Hausaufgab­e mit: „Bitte verlasst das Haus nicht mehr ohne mindestens fünf Mitgliedsa­nträge in der Tasche.“

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FOTO: DPA Katarina Barley.

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