Heuberger Bote

Star-Autor

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schreibt mit der Hand, bis heute. „Einer der großen Vorteile ist, dass es einen langsamer macht“, sagte er dem US-Radiosende­r NPR. „Es lässt mich mit der Geschwindi­gkeit schreiben, von der ich denke, dass ich sie beim Komponiere­n haben sollte. Eine Tastatur macht mich zu schnell.“Mehr als ein Dutzend Romane hat Irving so verfasst, die in rund 35 Sprachen übersetzt wurden und sich weltweit mehr als 12 Millionen Mal verkauften. Fünf wurden verfilmt, für „Gottes Werk und Teufels Beitrag“bekam der Autor einen Drehbuch-Oscar.

Irving, der heute 75 Jahre alt wird, sei der „letzte noch aktive große amerikanis­che Autor“, jetzt wo Saul Bellow, Norman Mailer und John Updike tot und Philip Roth in Rente seien, kommentier­te jüngst der britische „Guardian“. Aber Irving sieht sich selbst nicht als wirklich amerikanis­cher Autor. „Es fällt mir schwer, mich in einer Porträtgal­erie der amerikanis­chen Schriftste­ller zu sehen. Wenn ich mir anschaue, wie sich die meisten amerikanis­chen Autoren verhalten und worüber sie schreiben, dann bin ich nicht sehr amerikanis­ch.“

Geboren wurde Irving 1942 im US-Bundesstaa­t New Hampshire. Schon in der Schule fand er seine zwei Leidenscha­ften: Schreiben und Ringen, beides macht er bis heute. Mit dem Ringen finanziert­e er sein Schreiben, bis er Ende der 1970er-Jahre mit „Garp und wie er die Welt sah“den Durchbruch schaffte. Es folgten weitere Bestseller wie „Die wilde Geschichte vom Wassertrin­ker“, „Das Hotel in New Hampshire“, „Owen Meany“oder „Letzte Nacht in Twisted River“. In den USA ist er umstritten, weil er politische Themen wie Abtreibung und das Vietnamtra­uma thematisie­rt. Den letzten Satz schreibt er dabei zuerst.

Lange hat der Vater von drei Söhnen in Manhattan gelebt, jetzt wohnt er mit seiner zweiten Frau in Toronto und Vermont. Christina Horsten (dpa)

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FOTO: DPA Der US-Autor John Irving wird 75 Jahre alt.

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